Zum neunten Mal im Deutschen Museum

Münchner Spielwiesn

Als echter Klassiker unter den Spieleveranstaltungen ­ so hat sich die Münchner Spielwiesn, die jedes Jahr am zweiten Wochenende im November stattfindet, im Laufe der Jahre bei Verlagen und Besuchern etabliert. Spielerische Atmosphäre, Beratung und Information über Neuerscheinungen (immerhin an die 400 jährlich) und Highlights des Jahres stehen ganz im Vordergrund des Events, der mittlerweile gut 20.000 junge und junggebliebene Fans jährlich anzieht.

Am bewährten Konzept haben die Veranstalter, Petra Griebel und Thomas Gärtner von der Münchner Agentur MPA nichts geändert. »Wandelnde Spielregeln« aus bayerischen Spielclubs und Redakteure des renommierten Fachmagazines »spielbox« helfen Unkundigen beim »Einspielen«, eine riesige Spielothek mit über 1500 Spielen bietet ausreichend Spielmaterial für jeden Geschmack und jedes Alter und Kleinstverlage präsentieren und verkaufen Spieleraritäten, die im normalen Handel erst gar nicht gelistet werden.

Flohmärkte und ausgesuchte Fachhändler sorgen dafür, das eben gespieltes und für gut befundenes auch zu einem fairen Preis gleich mit nach Hause genommen werden kann. Die kleinsten Fans haben ihr ganz eigenes Spieleparadies. Geschulte Pädagogen kümmern sich dort auf Wunsch um den Nachwuchs, damit die Eltern sich selbst bei Torres, Ohne Furcht und Adel, Carolus Magnus oder Port Royal vergnügen können.

Natürlich präsentieren auch wieder alle namhaften Verlage wie Amigo, Ravensburger, Schmidt, Goldsieber, Hans im Glück oder Kosmos ihre Produkte und sorgen mit heißen Turnieren und attraktiven Preisen für Wettkampfstimmung. International wird die Szene z.B. beim Zatre-Turnier um den »Münchner Pokal«, der dieses Jahr zum dritten Mal auf der Spielwiesn ausgefochten wird. Wolfgang Wichmann von »Wolfgangs Spieleparadies« lädt alle Spielfreaks zum »Dog«-Wettstreit ein. Autorenverlage wie Dr. Hein aus Augsburg, Moskito aus München oder Silver Bear aus Oxford stellen ihre Neuheiten vor.

Der vielfach preisgekrönte Spieleerfinder Dr. Reiner Knizia kommt auch dieses Jahr extra wieder aus seiner Wahlheimat England nach München, um mit seinen Fans Prototypen auszutesten und die allseits geschätzte »Wohnzimmeratmosphäre« der Spielwiesn zu genießen. Fantasy-Rollenspieler kommen nicht nur beim Klassiker »das schwarze Auge« voll auf ihre Kosten. Der Battle-Tech-Kreis München stellt außerdem Vorführtische mit Science-Fiction-Strategie- und Rollenspielen zur Verfügung.

Dass spielen verbindet beweist der Arbeitskreis »Integrative Erziehung Rosenheim«. Speziell an behinderte Menschen wenden sich die unter der Leitung von Elfriede Pauli liebevoll geplanten Aktivitäten. Ausgangspunkt ist ein neu verfasstes Märchen für Erwachsene, um das sich alle Aktionen ranken. Ästhetisch ansprechende Spielmittel und Skulputren bereichern die Rahmenerzählung. Namhafte Künstler aus München und Wien haben diesbezüglich ihre Beteiligung zugesagt. Ehemalige SchülerInnen der Fachschule für Heilerziehungspflege kreieren Brettspiele und setzen einige Szenen in einem kurzen darstellenden Spiel mit Menschen mit Behinderung um.

Natürlich glänzt auch Ravensburger mit seinem Spiel- des Jahres-Titel »Torres«. Die »lange Nacht der Spiele« von Samstag auf Sonntag wird so manchem Spielfreak »spanisch« anmuten, steht sie doch ganz unter dem Motto des diesjährigen Preisträgers, dessen Handlung sich in Kastilien abspielt. Auch beim Wiesn-Highlight, dem Prominenten-Turnier zugunsten einer sozialen Einrichtung für Krebskranke Kinder am Sonntag um 13.00 Uhr dreht sich alles ums Burgenbauen. Bayerns beliebteste Medienvertreter unterziehen sich dem Härtetest für einen guten Zweck: Beim Benefiz-Turnier um den Torres-Medien-Pokal beweisen Susanne Rohrer und Roman Röll (B3), Christopher Griebel und Tanja Paidar (RTL München live), Ali Khan (tvm) und Monika Drexel (Antenne Bayern) als »gemischtes Wiesn-Doppel« ihr taktisches und architektonisches Geschick.

Der Deutsche Bridge-Verband bietet für Interessierte einen nur 15-minüten Crash-Kurs, nach dem man bereits die erste Bridge-Partie bestreiten kann. Wie in jedem Jahr präsentiert auch diesmal die Jury »Spiel des Jahres« eine Retrospektive ihrer Arbeit. Tom Werneck und Michael Knopf, seit Jahren anerkannte Spielkritiker und Mitglieder der Jury stehen persönlich für Fragen rund um1s Spiel zur Verfügung.

9. Münchner Spielwiesn, 11.-12.11.2000, Forum der Technik/Deutsches Museum München. Tel. 0 89/8 92 67 60, Fax: 0 89/89 26 76-17, e-mail: info@spielwiesn.de ­ Internet: www.spielwiesn.de.

Artikel vom 19.10.2000
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