Zukunftssorgen trotz guter Bilanz: REGSAM-München-Mitte-Vollversammlung

Pflanze muss wachsen

Die REGSAM-Moderatorinnen Gretel Rost (li.) und Sigrid Trautmann: Sie haben die »Regsam-Pflanze« aufgezogen, doch sie brauchen »Wasser«, um weiterhin erfolgreich »gärtnern« zu können.	Foto: rme

Die REGSAM-Moderatorinnen Gretel Rost (li.) und Sigrid Trautmann: Sie haben die »Regsam-Pflanze« aufgezogen, doch sie brauchen »Wasser«, um weiterhin erfolgreich »gärtnern« zu können. Foto: rme

Maxvorstadt/ Ludwigsvorstadt/ Isarvorstadt/ Altstadt/ Lehel · »Regsam« waren sie wirklich, die REGSAM-Moderatorinnen für die Stadtbezirke 1 bis 3: Gretel Rost und Sigrid Trautmann haben in den letzten zwei Jahren, seit Gründung der REGSAM-Region München-Mitte, viel bewegt bei der Vernetzung sozialer Institutionen.

Ein Großteil der insgesamt über 450 sozialen Einrichtungen ist inzwischen ins »REGSAM-Boot« eingestiegen. Nach dem Stadtteilführer für die Maxvorstadt im letzten Jahr ist nun auch ein solches Verzeichnis sozialer Institutionen für den zweiten Stadtbezirk entstanden, die Vorbereitungen für den Bezirk Altstadt-Lehel laufen bereits.

So konnte die REGSAM-Vollversammlung letzte Woche im Rathaus eine durchwegs positive Jahresbilanz ziehen. An innovativen Ideen zur »Vernetzung« mangelt es jedenfalls nicht, wie die Berichte der insgesamt 7 Facharbeitskreise (FAKs) deutlich erkennen ließen.

So befindet sich das Projekt »Ressourcenbörse« des FAK Alte Menschen, bereits in der Schlussphase der Planung. Vom Fuhrpark über elektrische Geräte und Pflegehilfsmittel bis zur ehrenamtlichen Haushaltshilfe können an dieser »Börse« künftig alle möglichen »Ressourcen« abgefragt und koordiniert werden.

Für den FAK Jugend gab Schulsozialarbeiterin Anita Huber einen Ausblick auf den »Marktplatz der Möglichkeiten«, der am 6. November im Luisen-Gymnasium stattfinden wird. »Eine bessere Zusammenarbeit zwischen den Schulen und den Einrichtungen der Jugendarbeit ist sehr wichtig«, betonte Huber. »Das nutzt den Schülern ebenso wie den Schulen, die dadurch zum Beispiel ihren Bedarf an Nachmittagsbetreuung weitermelden können.« Darüber hinaus sind ein »Dolmetscherpool« für Eltern ausländischer Schüler und ein »Betreuungspool« für Kleinkinder-Einrichtungen in Planung.

»Es ist schon viel gewachsen. Jetzt können wir daran gehen, die Früchte zu ernten«, resümierte REGSAM-Moderatorin Gretel Rost den gegenwärtigen Stand der Arbeit. Allerdings, so gab sie im Hinblick auf die drohenden Kürzungen im städtischen Sozialbereich zu bedenken: »Die Pflanze muss auch weiterhin Wasser bekommen.« Reduzieren könne man bei REGSAM nicht mehr viel. Die Mitarbeiter hätten, wenn überhaupt, dann nur ganz wenige Dienststunden für die Vernetzungsarbeit zur Verfügung, so Rost. »Vernetzung braucht aber nun mal Zeit«, hob Sigrid Trautmann hervor. »Und sie muss immer von der Basis ausgehen.«

Juliana Bauhofer, die im städtischen Sozialreferat für die finanzielle Gesamtkonzeption von REGSAM zuständig ist, pflichtete dem bei: »REGSAM ist auch ein Hoffnungsträger für mehr Bürgerbeteiligung«, betonte sie auf der Vollversammlung. »Wir dürfen jetzt nicht auf halbem Weg aufhören.« Im übrigen, so Bauhofer, sei gerade in Zeiten leerer Kassen die Vernetzung das A und O, um überhaupt noch irgendwelche Projekte auf die Beine stellen zu können.

Fazit: REGSAM ist gerade jetzt besonders ratsam. rme

Artikel vom 24.10.2002
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