Schrannenhalle: BA 1 stimmt Plänen zu, ein Baubeginn scheint in Sichtweite

Geht es jetzt endlich los?

Geht es bald los mit dem Bau der Schrannenhalle? Die Parkplätze sind bereits gekündigt.	Foto: rme

Geht es bald los mit dem Bau der Schrannenhalle? Die Parkplätze sind bereits gekündigt. Foto: rme

Altstadt · Es zog sich bisher wie Kaugummi, das Genehmigungsverfahren für den Bau der Schrannenhalle.

Immer, wenn die Einigung zwischen Stadt und Investor schon fast perfekt schien, kam in letzter Minute doch wieder etwas dazwischen. Ein zähes Hin und Her, hinter dem manch einer bereits eine »bewusste Verzögerungstaktik« vermutete.

Doch nun könnte die Kaugummi-Affäre bald ein Ende finden. Die Mitglieder des BA Altstadt-Lehel haben dazu jedenfalls ihren Teil beigetragen, indem sie in ihrer letzten Sitzung den Bauplänen des Investors zustimmten. »Wir müssen endlich Gas geben und zu Potte kommen«, kommentierte Paul Pongratz (CSU), Beauftragter für die Schrannenhalle im BA 1, die einstimmige Entscheidung. »Denn jeder wartet hier nur auf den anderen.« Der Investor wartet nun seinerseits auf die endgültige Baugenehmigung durch die Lokalbaukommission.

Doch dort müsse man noch die Stellungnahmen einiger Fachdienststellen abwarten, so die Auskunft von Planungsreferatssprecher Günter Suska. Die Stadt könne keinen Einfluss darauf nehmen, wann diese Stellungnahmen eingingen. Seitens des Investors ist man allerdings optimistisch: »Wir rechnen im Laufe des Oktober mit der endgültigen Genehmigung und wollen noch im November oder Dezember mit dem Freiräumen der Baustelle beginnen«, kündigte Pressesprecher Bernhard Maier an.

Nach Informationen des Münchner Zentrums sind auch bereits die Parkplätze gekündigt, die übergangsweise auf dem Areal der Schrannenhalle eingerichtet worden waren. Ein Anzeichen dafür, dass der Investor tatsächlich bald Ernst machen möchte mit dem Baubeginn. Die städtischen Auflagen im Zuge der ersten Baugenehmigung vom März dieses Jahres hätten »doch sehr überrascht«, wie Bernhard Maier es ausdrückt.

Damals waren u.a. ein Behindertenaufzug (statt eines behindertengerechten Lifts), ein erweitertes Anlieferungskonzept und eine weit größere Anzahl von Toiletten gefordert worden, als vom Investor vorgesehen. Der hatte gegen die als überzogen empfundenen Auflagen Widerspruch eingelegt. »Der Behindertenaufzug war offenbar ein Missverständnis«, räumte Maier nun ein.

Die Stadt habe, ebenso wie der Investor, einen »behindertengerechten« Lift im Sinn gehabt, dessen Einrichtung mit wesentlich weniger finanziellem und technischem Aufwand verbunden sei. Was jedoch die Toilettenzahl und die Parkplätze für die Anlieferer betrifft, so gab es offenbar sehr unterschiedliche Vorstellungen. »Wir haben uns jeweils auf einen Kompromiss geeinigt, und das ist gut so«.

Mehr will Maier zu diesem Thema nicht mehr sagen. Der Kompromiss sieht u.a. eine Gesamtzahl von 126 Toiletten vor, 30 davon sollen für die Händler des Viktualienmarktes reserviert sein. Münchens größtes Klohäusl, wie manche bereits gespöttelt hatten, wird die Schrannenhalle damit wohl doch nicht werden. Aber für die dringendsten Bedürfnisse der Besucher wird hier auf jeden Fall bestens gesorgt sein. – Das zumindest steht fest. rme

Artikel vom 02.10.2002
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