Der lange Weg bis zur Pinakothek

Tempel der Kunst

Nach langem Hin & Her zu bestaunen: Pinakothek der Moderne.	Fotos: Jens Weber

Nach langem Hin & Her zu bestaunen: Pinakothek der Moderne. Fotos: Jens Weber

Maxvorstadt · Da steht sie nun, »einer Festung gleich, von außen eher schlicht, innen Raum und Weiten öffnend.

Ein Kunstmuseum, das vom ersten Tag an einen Spitzenplatz unter den renommierten Museen für moderne Kunst beansprucht«, verkündete Ministerpräsident Edmund Stoiber überschwänglich zur Eröffnung des «neuen Juwels der europäischen Kulturlandschaft«.

Vom »menschlichen ureigensten Bedürfnis« nach der Beschäftigung mit Kunst war auch die Rede. Ein Gedanke der sicherlich vor genau sechs Jahren, als der erste Spaten ins Erdreich fuhr, nicht der Dringlichste war. Um überhaupt die Zustimmung des Haushaltsausschusses des Landtages zu erhalten, mussten 10 Prozent des gesamten Etats von privaten Förderern aufgebracht werden.

Ansonsten hätte der größte bayerische Museumsbau der letzten Jahrzehnte das Reißbrett wohl nie verlassen. Und so ruht das Bauwerk quasi auf einem 13 Millionen Euro Fundament großzügiger Bürger aus Stadt und Land. Ihnen sind die Spendertafeln im Erdgeschoss gewidmet. Insgesamt verschlang der 12.000 Quadratmeter große Kunsttempel über 150 Millionen Euro. Um so erfreulicher, dass in der Eröffnungswoche der Eintritt frei ist. Für die ersten Monate beherbergt die Pinakothek der Moderne vier verschiedene Ausstellungen unter ihrem gläsernem Dach.

Die Troika aus Alter, Neuer und Moderner Pinakothek soll in München die Brücke vom Spätmittelalter ins 21. Jahrhundert schlagen. Das sich die drei von der Theresienstraße wunderbar ergänzen, liegt grundbedingt an der jeweiligen epochalen Ausrichtung ihrer Inhalte. Ob die »Moderne«, wie sie hinter verdeckter Hand schon beim feierlichen Staatsempfang genannt wurde, weiter zur Renaissance der Museen beitragen kann, entscheiden letztendlich aber doch die Besucherzahlen... ds

Artikel vom 19.09.2002
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