Dritte Pinakothek ist fertig

10 Jahre warten

Maxvorstadt · Nach über 10-jähriger Planung und Bauzeit seit 1996 wird der dritte epochale Kunstsammlungs-Bau der Landeshauptstadt der letzten 200 Jahre, »Die Pinakothek der Moderne«, am 16. September vormittags mit einem Festakt in Anwesenheit von Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber durch Kunst- und Wissenschaftsminister Hans Zehetmair eröffnet.

In Umfang und Konzept ist der Großbau vergleichbar etwa dem Centre Pompidou/Paris wie der Tate Modern Gallery/London (Leitung Carla Schulz-Hoffmann). Großen Verdienst am Gesamtobjekt hatte die Bürgerinitiative »Stiftung Pinakothek der Moderne e.V.«, die auch weiterhin zur Nachförderung einen Freundeskreis unterhält, mit anderen Mäzenen und dem erheblichen spontan gesammelten Teilbetrag von über 10 Prozent der Bausumme ab 1994.

Sie beeinflusste den Ablauf zur Staatsfinanzierung bzw. Nachtragshaushalten aus Privatisierungserlösen merklich (Gesamtkosten 238 Mill. DM, entsprechend rd. 122 Mill. Euro). Das neue Haus hat mit leichter und ästhetischer Architektur Stephan Braunfels in das reservierte Gelände der ehemaligen Türkenkaserne gestellt, in guter Nachbarschaft zu den anderen zwei Pinakotheken der Maxvorstadt, der Staatlichen Antikensammlung, der Glyptothek und dem Lenbachhaus am Königsplatz.

Es birgt auf über 12.000 Quadratmetern in Tief-, Erd- und Obergeschoss vier Hauptbereiche des Kunstschaffens des 20. Jahrhunderts, die vorher in anderen Museen, Kultureinrichtungen, Depots untergebracht waren: Die »Staatssammlung Moderner Kunst« (ehem. Haus der Kunst, Westbau), das Design-Museum »Die neue Sammlung« (Prinzregentenstraße neben Bayer.

Nationalmuseum), das »Architektur-Museum« (Techn. Universität München) und die »Graphische Sammlung« (Meiserstraße). Bildwerke von Beckmann über Kandinsky, Klee, Picasso bis zu Objekten von Beuys, kostbare Designstücke der vergangenen Jahrzehnte, zahllose Architekturvorlagen und -modellen über mehrere Hunderttausende an Graphikvorlagen sind in Malerei, Skulptur und Neue Medien überreichlich im System geordnet, aber auch mit gegenseitigem, zeitlichen Bezug zusammengefaßt. Eine innere Rotunde mit oberem Lichteinfall bildet einen zentralen Übergang der einzelnen Museumsgebiete.

Für das allgemeine Publikum wird die »Pinakothek der Moderne« vom 17. bis 23. September, täglich von 10 bis 23 Uhr, frei geöffnet sein. Eintritt über Barerstraße 40, neueste Infos und www.museum-der-moderne.de, Besucherdienst unter Telefon 2 38 05-1 59.

Artikel vom 12.09.2002
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