Großformatige Arbeiten im Amerika Haus

Amerikanische Landschaften

Maxvorstadt · In der Ausstellung »American Images« zeigt der Amerika Haus Verein vom 18. September bis zum 22. November Schwarzweiß-Fotografien in ungewöhnlichem Großformat, aufgenommen von dem norwegischen Fotografen Kjell Solli.

Die 1,20 x 1,50 m großen Bilder zeigen die Schönheit amerikanischer Nationalparks im Nordwesten der USA. Solli führt den Betrachter zu einigen der schönsten Plätze.

Hier hat die Natur vor 10 Millionen Jahren mit Hilfe der Flüsse und andauernder Erosion eine unglaubliche Skulpturarbeit begonnen, die auch durch drei Eiszeiten nicht zerstört wurde. »Ich wollte diese Kunstwerke unserer Erde nicht einfach ablichten, sondern sie so auf den Film bannen, dass der Betrachter einen Eindruck des künstlerischen Schaffens der Natur bekommt«, schildert Kjell Solli sein Anliegen.

Er lenkt den Blick auf die Facetten und die Weite der Landschaft, auf die Strukturen ihrer Oberfläche. Die Fotografien entfalten ihre meditative Wirkung aus dem Blick auf geologische Formationen, die beeindrucken und faszinieren.

Natürlich ist dem Norweger bewusst, dass er auf den Spuren berühmter Vorgänger wandelt, wie etwa Ansel Adams, der bereits 70 Jahre vor ihm Aufnahmen mit großformatigen »View-Cameras« machte. Doch Solli wollte sein eigenes Konzept finden, wollte das Atemberaubende der amerikanischen Landschaft einfangen, ohne stundenlang auf den »Clearing Winter Storm« über dem Half Dome im Yosemite Nationalpark warten zu müssen.

So konzentrierte er sich auf den Ausschnitt, in dem die Struktur der Linien die tragende Rolle spielt, oder die Weite der Landschaft, die Zeitlosigkeit vermittelt. »In früheren Zeiten lebte der Mensch in der Natur und nahe an der Natur«, erklärt Kjell Solli. »Heute lassen Urbanisation und Technologie den modernen Menschen eine größere Distanz empfinden zur Natur und ihren immensen Qualitäten«, fährt er fort. »Ich habe mein Projekt über diese Wunder der Natur gemacht, um einen Fokus auf die Natur als Quelle für Körper und Seele zu richten...

Je länger man darin verweilt, desto mehr Geheimnisse entdeckt man.«

Artikel vom 12.09.2002
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