Stadionneubau bereitet Bürgern, Gemeinden und Politikern Sorgen

Füllhorn voller Fragen

Die Allianz-Arena wird voraussichtlich im Sommer 2005 ihrer Bestimmung übergeben. Bis dahin werden Details des Projekts kontrovers diskutiert.

Die Allianz-Arena wird voraussichtlich im Sommer 2005 ihrer Bestimmung übergeben. Bis dahin werden Details des Projekts kontrovers diskutiert.

Vor über zehn Monaten hat sich die Mehrheit der Münchner – sofern sie sich am Bürgerentscheid beteiligt haben – für ein neues Stadion in Fröttmaning entschieden.

Damals wie heute gab und gibt es auch Mahner, die immer wieder auf die damit verbundenen Probleme hinweisen.

Die Bewohner der angrenzenden Landkreisgemeinden müssen sich damit auseinandersetzen, dass sie möglicherweise mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen konfrontiert werden.

»Wird das Stadion zur Staufalle der Superlative?«, fragt daher jetzt die Volkshochschule (vhs) im nördlichen Landkreis und bietet dazu eine öffentliche Diskussion mit Dia-Vortrag an. Als Dialogpartner wird Roland Gabriel, Mitarbeiter des Baureferates München und Referatsbeauftragter für das Fußballstadion, alle verkehrstechnischen Pläne vorstellen. Die Veranstaltung findet am Dienstag, 17. September, um 19 Uhr im Garchinger Bürgerhaus, Bürgerplatz 9, statt. Der Eintritt ist frei, Infos gibt es bei der vhs unter Tel.: 320 40 06.

In den ans Stadion enger anliegenden Stadtteilen Freimann, Kieferngarten und Milbertshofen besteht außerdem nach wie vor die Befürchtung, Samstag für Samstag könne rund um das Stadion das große Verkehrschaos ausbrechen, wenn die Partien der Fußball-Bundesliga bis zu 66.000 Fans anlockt. Wildparker werden ebenso gefürchtet wie Mülllawinen.

Wie groß das Spektrum an Fragen ist, die der Stadionneubau aufwirft, zeigt sich auch an den Bedenken, die Axel Berg in diesen Tagen äußert. Angesichts der gravierenden volkswirtschaftlichen Belastungen durch zunehmende Wetterextreme appelliert der SPD-Bundestagsabgeordnete für den Münchner Norden an die Bauherren des Stadions, den FC Bayern und den TSV 1860: »Stellen Sie die bislang fossil geplante Energieversorgung des Stadions auf erneuerbare Energien um.«

Dem Politiker schwebt für die winterliche Beheizung der Räume und der Rasenfläche sowie die sommerliche Klimatisierung die Energieversorgung durch Holzhackgut und Solarkollektoren vor. »Unser Konzept bietet den Vereinen eine Steilvorlage, jetzt müssen wir nur noch verwandeln«, meint Berg optimistisch.

»Die ersten Gespräche sind sehr positiv verlaufen«, bestätigte Jürgen Muth, Projektleiter der München Stadion GmbH. Er habe zwischen dem Büro des Bundestagsabgeordneten und dem Generalunternehmer, die Alpine Bau Deutschland GmbH sowie der HypoVereinsbank als Generalplaner vermittelt, erklärte Muth. Über konkrete Ergebnisse konnte er jedoch nichts sagen. Bei den Vereinen war bis Redaktionsschluss niemand erreichbar, der über den Planungsstand der Energieversorgung weitere Einzelheiten hätte geben können.

Artikel vom 04.09.2002
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