Der Schwabinger Siegfried Lory wurde zum Ju-Jitsu-Sportler des Jahres gekürt

»Oscar der Kampfkunst«

Zeit seines Lebens hat sich Siegfried Lory mit dem Kampfsport beschäftigt und so gute Kontakte in die Herkunftsländer geknüpft.	Foto: Privat

Zeit seines Lebens hat sich Siegfried Lory mit dem Kampfsport beschäftigt und so gute Kontakte in die Herkunftsländer geknüpft. Foto: Privat

Schwabing · Siegfried Lory trägt ganz außergewöhnliche Titel: Er nennt sich Hanshi und 10. Dan und seit kurzem auch »Supreme Grandmaster«, das sind alles Ehrentitel der asiatischen Kampfkunsttechnik Ju-Jitsu.

Am 27. Juli wurde dem 59-jährigen Sportler dieser ehrenvolle Titel – die höchste Auszeichnung des Ju-Jitsu – verliehen. Der weltgrößte Verband für Kampfsport und Kampfkunst, die »United States Martial Artist Association«, ernannte Lory, als Anerkennung für sein 40-jähriges Jubiläum, damit zum Ju-Jitsu-Sportler des Jahres.

An Auszeichnungen ist Siegfried Lory zwar gewöhnt – zahlreiche Urkunden und Medaillen schmücken seine Wohnung in der Leopoldstraße – doch dieser Titel ist für ihn »etwas ganz besonderes«. Schließlich gibt es in Europa nur wenige Kampf-sportler denen diese Ehre zuteil wird und die Ernennung ist so etwas wie der »Oskar der Kampfkunst«.

Mit 19 Jahren entdeckte der gebürtige Peißenberger seine Liebe für asiatische Kampfsport- und Kampfkunsttechniken, die damals in Deutschland noch nicht sehr verbreitet waren. »Ich wollte immer einen außergewöhnlichen Sport machen, etwas das nicht jeder tut« erzählt Lory. Fußball war ihm zu populär und so nahm er es gerne in Kauf, dass er zum Training von Peißenberg bis nach München fahren musste.

Die Begeisterung für den Budo-Sport, so lautet der Überbegriff für asiatische Kampf-sportarten, ließ ihn nicht mehr los und wurde zur Leidenschaft. »Dieser Sport ist mein Leben«, betont der sympathische Schwabinger und es freut ihn sehr, dass er auch seine Frau dafür begeistern konnte. Neben Ju-Jitsu, trägt er auch in Bo-Jitsu, Judo, Karate und Aikido den Meistertitel.

Seit über 30 Jahren unterrichtet er nun diese Kampftechniken und ist seit langem Präsident des Bayerischen Fachverbandes für asiatische Kampfsportarten. 450 Selbstverteidigungslehrgänge hat er bisher geleitet sowie vier Bücher und drei Video-Kasetten zum Thema Selbstverteidigung herausgebracht.

Und nicht nur in Deutschland ist der »Großmeister« ein begehrter Trainer, mehrmals hat er schon in Ungarn, Tschechien und Polen unterrichtet und auch in diesem Jahr stehen noch einige Kurse auf dem Programm. »So lange es geht« will er unterrichten und zum Ansehen des Kampfsportes beitragen.

Zwar ist der ehemalige Justizbeamte mittlerweile im Ruhestand, doch wirklich viel Zeit für weitere Hobbys bleibt ihm nicht. Denn es ist ihm »ganz wichtig mit dem Sport auch einen sozialen Beitrag zu leisten« und so demonstrierte er sein Können schon bei mehreren Benefiz-Veranstaltungen zugunsten krebskranker Kinder. aw

Artikel vom 29.08.2002
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