Kinder sind in Gefahr an der Kreuzung Barlow- und Brodersenstraße

Schutzengel gesucht

Noch ist nichts passiert, aber an dieser gefährlichen Kreuzung muss man täglich um die Gesundheit seiner Kinder bangen.	Foto: sk

Noch ist nichts passiert, aber an dieser gefährlichen Kreuzung muss man täglich um die Gesundheit seiner Kinder bangen. Foto: sk

Englschalking · Es war ein Schock für Christel Peter. »Meine dreijährige Enkelin wäre um ein Haar von einem Lastwagen überfahren worden – auf dem Gehsteig!«

Seit diesem Vorfall an der Kreuzung Barlow- und Brodersenstraße in Englschalking ist schon über ein halbes Jahr vergangen. Inzwischen hat die besorgte Großmutter, unterstützt durch ihren Sohn und dessen Familie, einen Antrag beim Bezirksausschuss Bogenhausen (BA 13) eingereicht, um die Kreuzung für Lkw sperren zu lassen. Bei der BA-Sitzung am 6. August wurde das Thema zur Sprache gebracht.

Die Lastwagen, die sich täglich durch die enge Kurve winden, beliefern mehrere ortsansässige Betriebe. Die schmale Brodersenstraße ist für die Firmen die einzige Zufahrtsmöglichkeit. Vor allem Lastwagen mit Anhänger müssen zwangsläufig auf den Gehweg ausweichen, um die Kurve zu kriegen. »Die transportieren ja halbe Häuser!«, sagt Christl Peter, da sei es ja kein Wunder, dass sie nicht um die Kurve kämen. Besonders zur Schulzeit nehme das Problem besorgniserregende Ausmaße an.

Für die Schüler von der Grundschule an der Ostpreußenstraße und der Rudolf-Steiner-Schule ist die gefährliche Kreuzung Teil des Schulwegs und nur vormittags führt ein Schülerlotse die Kinder über die Straße. »Ich kann oft gar nicht hinschauen«, schaudert es Christel Peter.

Dennoch gibt Hans Brendel (CSU), Umweltausschuss-Vorsitzender vom BA, zu bedenken: »Die Firmen waren alle schon lange vorher da. Die Baustofffirma Geith und Niggl zum Beispiel gibt es schon seit über 100 Jahren an diesem Standort.« Wenn man die Straße für Lkw sperrt wäre die Existenz der Firmen gefährdet und somit auch wichtige Arbeitsplätze. BA-Mitglied Martin Tscheu (SPD), der den Antrag bei der Sitzung vom 6. August übernommen hat, bestätigt: »Ein Lkw-Verbot lässt sich kaum durchsetzen. Man muss nach einer technischen Lösung suchen.«

Welche Maßnahmen in Frage kommen, soll bei einem Ortstermin, zusammen mit den Bürgern, Mitgliedern des BA und der Stadt besprochen werden. Ein genaues Datum steht dafür noch nicht fest. Tscheu sieht zum Beispiel eine Möglichkeit in der Verbreiterung der Kurve oder in der Sperrung eines Teilstücks des Gehwegs.

Auf jeden Fall müsse man versuchen so bald wie möglich eine Lösung zu finden. Denn die Sicherheit der Kinder stehe im Vordergrund. Der Meinung ist auch Ulrich Rauh, vom Baureferat der Stadt: »Wenn es um die Sicherheit geht stellen wir das Projekt auf jeden Fall an die erste Stelle.« Genaueres könne er nur nach dem Ortstermin sagen.

Christel Peter ist inzwischen vorsichtiger geworden und nimmt ihre Enkelkinder jetzt immer an die Hand, aber nicht alle haben so einen Schutzengel. sk

Artikel vom 28.08.2002
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