Die Sozialpädagogische Sammlung in Haidhausen

Ein ganz besonderes Archiv

»Wer die Vergangenheit nicht ehrt, kann die Zukunft nicht meistern« so Bürgermeisterin Gertraud Burkert bei der Besichtigung der Sozialpädagogischen Sammlung.

»Wer die Vergangenheit nicht ehrt, kann die Zukunft nicht meistern« so Bürgermeisterin Gertraud Burkert bei der Besichtigung der Sozialpädagogischen Sammlung.

»So ein Ding hatten wir auch daheim.« stellte Bürgermeisterin Dr. Gertraud Burkert freudig fest, als sie am Dienstag, 13. August, vor dem Schaukasten mit den Mengelehrebaukästen der Sozialpädagogischen Sammlung in München stand.

»Da werden Erinnerungen wach.« Vor fast 40 Jahren begannen Dr. Josef Hederer und Thilde Ruppaur historisches Anschauungsmaterial im Bereich Sozialpädagogik zu sammeln.

Die Sammlung war dann 20 Jahre in Vergessenheit geraten und wurde erst 1997 wieder aktiviert. Gesammelt wird hier alles, was mit Sozialpädagogik zu tun hat. Vom Baukasten übers Schaukelpferd zu Büchern und Zeitschriften. Besonders stolz sind die heutigen ehrenamtlichen Betreuer der Sammlung, Dr. Josef Hederer, Hedwig Wolff und Inge Reiner, auf den Fröbelbaukasten, die über 1000 Fotos, die bis vor den 1. Weltkrieg zurückreichen und die Sammlung an Kindergarten-Zeitschriften.

Das Archiv hat es sich zum Ziel erklärt, alles zu sammeln und zu archivieren, was es zum Thema Sozialpädagogik gibt, um es dann zum Beispiel jungen Studierenden zur Verfügung zu stellen. Die Betreuer haben bereits ein Broschüre mit historischem Material über Sozialpädagogik zusammengestellt.

Als nun am Dienstag die Bürgermeisterin zur Besichtigung des Archivs kam, hatten die Betreuer einen kleinen Hintergedanken. Sie erhofften sich von der Stadt vor allem Hilfe bei der Suche nach einer besseren Raumsituation: »Wir sind am Ende unserer Kapazitäten für Bücher« so Wolff. Einem städtischen Zuschuss wäre man natürlich auch nicht abgeneigt, schließlich braucht man dringend jemanden, der alle Daten in den Computer eingibt. Ausserdem würde man sehr gerne einmal eine Ausstellung organisieren, die man sich im Moment aber nicht leisten könne. Das Archiv erhält bis jetzt keinerlei öffentliche Förderung.

Gertraud Burkert war sichtlich angetan von der Sammlung und versprach sich für die Wünsche der Betreuer einzusetzen. Sie betonte: »Eine Ausstellung möchte ich schon gern.« Auch wenn es natürlich schwierig wäre die Leute mit dem nötigen Know-how und den nötigen Finanzen zu finden.

Aber egal ob und in wie weit die Verwirklichung der Wünsche der Betreuer in Erfüllung gehen, sie möchten ihre Sammlung auf alle Fälle erhalten und erweitern.

Deshalb bitten Josef Hederer, Hedwig Wolff und Inge Reiner alle Münchner, vor allem ehemalige Kindergärtnerinnen und Erzieherinnen, die noch Sachen zum Thema Sozialpädagogik aufgehoben haben, sich im Archiv zu melden (Telefon 72 33 903).

Besonderes Interesse besteht an Gegenständen aus der Leselernbewegung. Die Sachen können auch abgeholt werden.

Artikel vom 21.08.2002
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