Sparen bei Schulen finden Münchner nicht gut

Wenig Zustimmung

In einer repräsentativen Befragung im Juli hat das Umfrageninstitut Klaus Peinelt die Frage aufgeworfen, in welchen Bereichen die Bürger angesichts der Finanznot der Kommunen Einsparungen für möglich halten.

Von den Münchner Befragten nannten die wenigsten schulische Angebote als ein mögliches Sparobjekt. Nur 2,5 Prozent schlugen Einsparungen in diesem Bereich vor.

Ebenfalls relativ wenige Befragte wollten den Rotstift beim Gesundheitswesen (3,1 Prozent), im Wohnungsbau (5,2 Prozent), bei der öffentlichen Sicherheit (5,4 Prozent) und beim öffentlichen Personennahverkehr (6,5 Prozent) angesetzt wissen.

Ein bereits etwas größerer Prozentsatz der Münchner Befragten, nämlich 14,4 Prozent, hielt Einsparungen bei der Wirtschaftsförderung für möglich. 19 Prozent schlugen vor, Einschnitte bei Sozialleistungen für Bürgerinnen und Bürger vorzunehmen. 24,1 Prozent konnten sich Einrschränkungen von städtischen Dienstleistungen vorstellen, zum Beispiel kürzere Öffnungszeiten der Ämter, und 25,7 Prozent hielten Kürzungen beim Sraßenbauunterhalt für vertretbar.

Am häufigsten für Einsparungen empfahlen die Interviewten freiwillige soziale Leistungen für städtische Bedienstete. 43,7 Prozent der Münchner Befragten nannten diesen Ausgabenbereich. Oberbürgermeister Christian Ude zum Ergebnis der Umfrage: »Sparmaßnahmen bei schulischen Angeboten stoßen bei der Bevölkerung auf Ablehnung.

Auch die Stadt würde am liebsten auf alle Einschnitte bei Schulen verzichten, doch der Freistaat Bayern zwingt sie dazu. Er ist das einzige deutsche Bundesland, das seine grundgesetzlich verankerte Pflicht, voll für die Lehrpersonalkosten an öffentlichen Schulen aufzukommen, missachtet. Die dadruch entstehende Finanzierungslücke an städtischen Schulen zu decken, kostet die Stadt 140 Millionen Euro jährlich.

Sogar Privatschulen zahlt der Freistaat wesentlich höhere Zuschüsse zu den Lehrergehältern als städtische Schulen.«

Artikel vom 21.08.2002
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