Unternehmensberater bauen Spielplatz in einer Suchtklinik in der Fasanerie

Spielplatz-Pioniere

Mit großem Engagement haben die rund 60 Mitarbeiter von Esprit Consulting angepackt und die Spielgeräte im Schweiße ihres Angesichts montiert.

Mit großem Engagement haben die rund 60 Mitarbeiter von Esprit Consulting angepackt und die Spielgeräte im Schweiße ihres Angesichts montiert.

Morgens waren alle in froher Erwartung eines lustigen Tages mit einer Fahrt ins Blaue in den Bus gestiegen.

Nach wenigen Kilometern Fahrt war das Ziel erreicht und das 60-köpfige Team von Esprit Consulting fand Werkzeug und Spielgeräte im Fasanenhof. Arbeitseinsatz »Spielplatzbau«, das war das Motto des diesjährigen Betriebsausfluges der Unternehmensberater vom Prinzregentenplatz. Sehr zur Freude der Bewohner der Suchtklinik »Fasanenhof« in der Fasanerie. Denn für sie hat das Team am letzten Freitag einen Spielplatz auf dem Gelände der therapeutischen Einrichtung gebaut. Dieser soll von besuchenden Kindern genutzt werden, von denen ein Elternteil im Fasanenhof eine Therapie absolviert.

»Die hatten keine Ahnung«, erzählt Andrea Fritsche, die zum Organisationsteam der Unternehmensberater gehört, und meint damit ihre eigenen Kollegen. Dabei kann sie sich ein schelmisches Grinsen kaum verkneifen, froh darüber, dass alles planmäßig geklappt hatte. Als Fritsche die Katze aus dem Sack gelassen hatte, kam die Reaktion prompt: »Alle waren sofort mit Begeisterung dabei!«

Begeistert zeigten sich auch Mitarbeiter der Caritas München und Freising als Träger der Klinik, die sich die Geschäftsleute aus dem Zentrum als Kooperationspartner ausgeguckt hatten. Geschäftsführer Norbert Huber war ob der vielen fleißigen Hände geradewegs entzückt, wollte aber zugleich nicht verbergen, dass auch die Bewohner der Klinik ihren Beitrag zu dem Unternehmen geleistet haben. »In den letzten Tagen haben die Patienten hier alles vorbereitet«, erklärte er. Auch beim Bau des Spielplatzes selbst packten sie mit an und sorgten an eigens aufgebauten Ständen für Erfrischung.

Die hatten sich die »Schreibtischtäter mit handwerklichem Geschick« auch redlich verdient. Ihr Projekt ähnelt dem seit einigen Jahren in den USA praktizierten »Day of Care«. Firmen engagieren sich dort im sozialen Bereich, und das mit wachsender Beliebtheit. Fritsche hofft nun, dass das Beispiel auch hier Schule macht. »Auf jeden Fall werden wir das wiederholen«, betont sie den Willen, die Pionierarbeit ihrer Kollegen fortzusetzen.

Im Fasanenhof können die Kinder junger Mütter bei Besuchen jetzt ungezwungen auf dem großen Gelände spielen und die Atmosphäre auflockern. In Bayern gibt es nur zwei Suchthilfe-Einrichtungen, die ein Angebot für junge Mütter haben. »Und eine davon ist in der Fasanerie«, so Huber.

Dort standen schließlich am Nachmittag von der Rutsche bis zum Klettergerüst sechs Spielgeräte auf dem Gelände, die sich Esprit Consulting rund 10.000 Euro und einen Tag Arbeit hat kosten lassen. Mit dieser Arbeit will das Team sein soziales Engagement gezielt einsetzen – und zur positiven Sozialarbeit in der Fasanerie beitragen. cr

Artikel vom 07.08.2002
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