Schüler-Vorlesewettbewerb der Gemeindebücherei Oberschleißheim

Von Hexen & Pferden

»Laut, deutlich, spannend für das Publikum« lauten die Kriterien beim Vorlesewettbewerb.	Foto: ms

»Laut, deutlich, spannend für das Publikum« lauten die Kriterien beim Vorlesewettbewerb. Foto: ms

Oberschleißheim · Susi ist total aufgeregt: »Schau, Mami, die Bürgermeisterin ist da und auch der Pfarrer!« ruft sie ihrer Mutter zu. Ihre kleinen Zöpfchen wackeln.

Mami Lauterbach versucht ihre nervöse Tochter zu beruhigen: »Entspann dich, renn einfach rum.« Doch da greift Bürgermeisterin Elisabeth Ziegler schon zum grünen Mikrofon und eröffnet mit sonorer Stimme den Vorlesewettbewerb der Gemeinde Oberschleißheim.

Sie erzählt von dem großen Tag für die Kinder und freut sich auf wunderschöne Geschichten, die es gleich zu hören gibt. Manche Kinder rutschen zappelig auf den Stühlen im Saal des Bürgerzentrums herum, andere sind bleich und ganz still. 15 Schüler von der zweiten bis fünften Klasse haben sich diesmal in einer Vorentscheidung innerhalb ihrer Klassen qualifiziert.

Sechs Schüler und Schülerinnen kamen am vergangenen Donnerstag von der Volksschule Jahnstraße, sieben von der Volksschule Parksiedlung, zwei Mädchen von der Hauptschule. Begleitet werden sie von ihren Müttern und Geschwistern.

Auch Omas und Opas sieht man, dazu ein paar Papis. Stolz blicken sie auf ihre Sprößlinge, bringen schon mal die Videokamera in Position, halten den Fotoapparat bereit. Jetzt gehts los, das erste Kind wird aufgerufen.

Ein kleines Mädchen mit blonden langen Haaren federt fröhlich in Richtung Podest nach vorne, dort steht ein großer Tisch mit einem Mikrofon darauf. Links und rechts davon sitzt die 11-köpfige Jury mit Bürgermeisterin Ziegler, Büchereileiterin Fabian, Pfarrer Ebersberger, Lehrer und Elternbeirat. Geachtet wird auf Aussprache, Lesefehler, Lesetempo und Betonung. Doch Julia beeindruckt das nicht die Bohne. Mit Bravour trägt sie ihren ausgewählten Text aus dem »Kleinen Gespenst« von Ottfried Preußler vor. Nach drei Minuten schlägt Frau Ziegler auf die altertümliche, große, runde Stoppuhr vor ihr und sagt: »Danke schön.« Doch die wahre Herausforderung ist der Fremdtext. Zwei Minuten sind durchzuhalten.

Für jede Klassenstufe hat die Büchereileiterin ein passendes Buch ausgewählt. Ein Kind nach dem anderen ruft Frau Ziegler auf. Madita liest aus dem »Sams«, tiefgebeugt über das Buch. Katrin erzählt von der kleinen Hexe Lakritze, ihr Zeigefinger fährt über die Seiten, Benjamin liest selbstbewußt aus Preußlers »Krabat«.

Den Hilfefinger braucht er nicht. Und dann ist Susi Lauterbach aus der 4c an der Reihe. »Die wilden Hühner« hat sie ausgewählt und zwar »weil keine schwierigen Wörter drin vorkommen und es lustig ist.« Nach zwei Stunden haben sich alle tapfer geschlagen.

Susi Lauterbach kann es nicht glauben: Sie wird Erste in ihrer Altersstufe! Als Erstplazierte erhält sie einen Büchergutschein über 25 Euro, alle anderen eine Urkunde und auch Büchergutscheine. Wenn das die ganze Aufregung nicht wert war! ms

Artikel vom 24.07.2002
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