Moosacher Kinder malen und gestalten Collagen für Krankenhausbesucher

Bunte Bilderreise

Mit ihren Collagen wollen die Kinder aus der Moosacher »Schule der Phantasie« die Wartenden im Schwabinger Krankenhaus ablenken und auf andere Gedanken bringen.	Foto: cr

Mit ihren Collagen wollen die Kinder aus der Moosacher »Schule der Phantasie« die Wartenden im Schwabinger Krankenhaus ablenken und auf andere Gedanken bringen. Foto: cr

Moosach · »Wir Kinder der ›Schule der Phantasie‹ aus der Jenaerschule in Moosach möchten Ihnen mit unseren Collagen zeigen, dass wir auch in den Minuten des Wartens, mit all Ihren Gefühlen, Hoffnungen und Ängsten durch unsere Bilder bei Ihnen sind.«

Denn all diese Gefühle können Wartende im Krankenhaus geradezu verrückt machen. Elfriede Götz-Mamoud-Ahmed ist überzeugt, dass die Collagen den Menschen helfen, die im Schwabinger Krankenhaus eine solche Zeit der Ungewissheit bewältigen müssen.

Als Kinästhetik-Trainerin beschäftigt sie sich mit Sinnesreizungen aller Art bei Patienten mit Bewusstseinsstörungen. Sie kennt den Einfluss, den die Collagen haben können. Die Werke der Moosacher Kinder sollen die Patienten zu geistiger Aktivität anregen, wartende Besucher sollen durch die bunten Bilder abgelenkt, »auf eine Bilderreise entführt« werden.

Die Verbindung zwischen der ›Schule der Phantasie‹ in der Jenaerstraße und dem Schwabinger Krankenhaus hat Elfriede Götz selbst hergestellt. Ihre Tochter Olivia besucht die Schule in der Jenaerstraße und ist auch bei der ›Schule der Phantasie‹ regelmäßig mit Begeisterung dabei.

Die »Schule der Phantasie« ist eine Münchner Einrichtung, die 1980 ins Leben gerufen wurde. »Hauptschwerpunkt ist die Förderung der Kreativität und Phantasie«, erzählt Gruppenleiterin Britta Krieger. Ihrer Phantasie haben die 15 Kinder bei der Anfertigung der Collagen freien Lauf gelassen. Und das merkt man auch. Stolz erklärt Annabelle Hartmann bei der Übergabe an das Krankenhaus die Motive: »Das hier sind Gesichter mit den verschiedensten Gefühlsausdrücken. Freude, Angst, Trauer und Überraschung.«

Die Collage, die Olivia Mamoud-Ahmed vorstellen darf, zeigt Töne, Musik, Schall. Die Kinder haben sich überlegt, wie man Geräusche in Bilder umsetzen kann. Ganz verschiedene Ideen lassen das bunte Werk klingen.

Heiß und kalt wird es dem Betrachter, wenn er »Feuer« und »Wasser« sieht. »Das Bild zeigt die Sonne, Wärme, leuchtende Augen, einen Regenbogen«, mit diesen Worten deutet Nina Lotte auf die Collage »Feuer«. Daneben findet man Steine, Eis und Wind in dem Werk mit dem Namen »Wasser«, wie Benedikt Wieferig erklärt.

Vier unterschiedliche Collagen mit dem gleichen Ziel: »Die Besucher sollen sich ihre eigenen Gedanken machen.« Und dabei mit Hilfe der Moosacher Kinder für einen kurzen Moment die Probleme und das Leid vergessen. cr

Artikel vom 10.07.2002
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