Musikalische Highlights auf den 3. Unterschleißheimer Jugendkulturtagen

Kultur und Kult pur

Kultur und Kult pur bei den Unterschleißheimer Jugendkulturtagen im Gleis 1. Fotos: pt und Veranstalter

Unterschleißheim · »Ska ist tanzbare Musik, die ins Ohr geht, und bei der sich alle vereinigen können«, schwärmt Christian Mielich, Veranstalter des Nordblock Ska Festivals.

Das Festival gab am 4. Juli den Auftakt zu den Unterschleißheimer Jugendkulturtagen im Gleis 1. Eröffnet wurde der Abend von den Steamy Dumplings, einer jungen Band aus Bayern, die die Zuhörer mit einer Mischung aus Ska und Reggae langsam in Stimmung brachte.

Entspannt und guter Laune war das Publikum dann bestens vorbereitet für den zweiten Act des Abends: die Peeping Toms aus Madrid. Diese Truppe bestach durch lockere Songs und spanische Latino-Klänge, die den Sound besonders eingängig machten.

Vier der insgesamt sieben Bandmitglieder der neu gegründeten Formation haben bereits einschlägige Ska-Erfahrung – daran ließen weder Musik noch Show irgendeinen Zweifel. Und dann kam der Star des Ska-Abends.

»Ich habe ihn nur mit Hilfe der deutschen Botschaft in London und meiner Agentur überhaupt hierher holen können«, erklärt Mielich diese besondere Attraktion: Stranger Cole aus Jamaica gab im Gleis 1 sein voraussichtlich einziges Konzert in Süddeutschland. Begleitet wurde er von den King Bananas, einer Live-Band, die sich mittlerweile auch über Deutschland hinaus einen Namen gemacht hat. Stranger Cole ist einer der Ska-Vertreter der ersten Stunde und war für die meisten der rund 350 Ska-Fans das Highlight des Abends.

An den gelungenen Start der Kulturtage schloss am Freitag gleich der nächste Top-Act an: Michael Fitz und seine Band begeisterten das Gleis 1-Publikum mit deutschen Rock-Kompositionen. Der als Tatort-Kommissar bekannte Schauspieler hat sich seit Mitte der 90er Jahre auch in der Musikszene einen Namen gemacht.

Als Vorgruppe waren an diesem Abend Rocksongs in bayrischer Mundart von der Gruppe Akzent zu hören. Nach Ska und Deutsch-Rock sollten am Samstag auch HipHop-Fans auf ihre Kosten kommen. Mit MC Raptile aus München, Uniting the Elements, Beichtstuhl und Reimfall war für ein volles Programm gesorgt.

Das schlechte Wetter machte den HipHoppern jedoch einen Strich durch die Rechnung, nur etwa 80 Fans kamen ins Veranstaltungszelt um Stimmung zu machen. Zum Ausklang des Festivals gab es am Sonntag, den 7. Juli, eine schon vorab ausverkaufte Darbietung der Theaterwerkstatt des Carl-Orff-Gymnasiums.

Unter dem Titel »Der Ozonstengel Prima QUA« präsentierten die Schüler eine Mischung skurriler Szenen aus dem 20. Jahrhundert, die das Publikum mal zum Stirnrunzeln, mal zum Lächeln brachte. Andreas Zenker, einer der Organisatoren der Unterschleißheimer Jugendkulturtage, zieht Bilanz für die Veranstaltung: »Insgesamt war die Stimmung sehr gut und es gab keine Zwischenfälle. Es hätten höchstens ein paar mehr Besucher sein können!« – Vielleicht im nächsten Jahr? pt

Artikel vom 10.07.2002
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