Haidhausen · Münchner Stadtgeschichte erleben

Ausgangspunkt der Tour ist der Orleansplatz. Foto: bas

Haidhausen · Am Samstag, 8. Oktober, führt der ehemalige Vorsitzende der "Freunde Haidhausens”, Johann Baier, durch das Franzosenviertel und nach Alt-Haidhausen. Auf der Tour soll die Entstehung des dritten Stadterweiterungsgebiets Münchens im 19. Jahrhundert erläutert werden.

In dem Ensemble "Ostbahnhofviertel", besser bekannt als "Franzosenviertel", entstanden im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts, trifft man auf eine große Zahl prächtiger Hausfassaden in historisierenden Baustilen, die oft unter Denkmalschutz stehen. Welcher Zusammenhang zwischen der Entstehung des Ostbahnhofs und den Grundstücksspekulationen besteht, wird auf der Tour Thema sein. Die Wörthstraße als Mittelachse eines symmetrischen Straßen- und Platzsystems führt auf die Spur des deutsch-französischen Verhältnisses der letzten Jahrhunderte, die Errichtung des Friedensengels und die Entstehung bedeutender sozialer Einrichtungen. In der Elsässer Straße mit Häusern aus der Zeit des Jugendstils werden Probleme der Stadtentwicklung um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert angesprochen.

Ende der Tour an der Lehmzunge

An der Nahtstelle zwischen Franzosenviertel und Alt-Haidhausen wird mit der Geschichte des ehemaligen Schlossgeländes der Grafen von Preysing-Hohenaschau ein interessantes Kapitel der Sozialgeschichte Haidhausens berührt. Endpunkt der Tour ist die alte Haidhauser Dorfkirche, die von vier Bauernhöfen umgeben war und wo heute noch knapp 200 Jahre alte Herbergsanwesen zu finden sind. Hier beginnt an einem deutlich sichtbaren Geländesprung die für die Entwicklung Münchens so bedeutsame Lehmzunge, die seit dem Mittelalter wegen ihres wertvollen Rohstoffes für die Ziegelherstellung ausgebeutet wurde. "Ohne Lehm tat's München net geb'n" war ein Spruch im Jubiläumsjahr 2008 (850 Jahre München und 1200 Jahre Haidhausen).

Treffpunkt ist um 10 Uhr am Orleansplatz, Ecke Wörthstraße. Die Teilnahme kostet 5 Euro, erbeten wird eine Anmeldung unter Tel. 4802061 oder E-Mail an jbaier@mnet-online.de

Artikel vom 30.09.2022
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