Neuer Beschluss zum NS-Doku-Zentrum/ TU-Bauamt als Standort im Gespräch

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Ist das TU-Bauamt in der Arcisstraße ein geeigneter Standort für das NS-Doku-Zentrum?	Foto: rme

Ist das TU-Bauamt in der Arcisstraße ein geeigneter Standort für das NS-Doku-Zentrum? Foto: rme

Maxvorstadt · Es bewegt sich was in Sachen NS-Dokumentationszentrum, so scheint es. Immerhin steht dieses Thema heute, Donnerstag, im Kulturausschuss erneut auf der Tagesordnung, nachdem die Entscheidung über das weitere Vorgehen vor einem Monat auf Antra

Bei der parallel dazu verlaufenden »Fahndung« nach einem geeigneten Standort für das Doku-Zentrum zieht man in der Umgebung des Königsplatzes förmlich »von Tür zu Tür«, begutachtet Grundstück um Grundstück: Bisher aber offenbar ohne Erfolg. Ein geeigneter Standort ist noch immer nicht in Sicht – diesen Eindruck vermittelt zumindest der aktuelle Sachstandsbericht von Kulturreferentin Lydia Hartl.

In der Umgebung des Königsplatzes gebe es nur wenige Gebäude und Grundstücke in städtischem Besitz – und die kämen allesamt nicht als Standort in Frage, so heißt es in dem Bericht. Lenbachhaus und Propyläen scheiden aus, das Gebäude an der Ecke Luisen-/ Brienner Straße werde als Berufsbildungszentrum komplett genutzt. Fehlanzeige auch beim Heizkraftwerk an der Meiserstraße, das vor allem der Bezirksausschuss Maxvorstadt favorisiert hatte: Es werde von den Stadtwerken nicht nur in vollem Umfang genutzt, sondern sogar noch als Standort ausgebaut, so Hartl.

Ansonsten verfügt die Stadt in der Gegend des Königsplatzes nur noch über eine unbebaute Grünfläche östlich der Antikensammlung. Doch eine Nutzung als Baugrund sei »aus stadtgestalterischen und denkmalpflegerischen Gründen« ausgeschlossen, erklärten Heimatpfleger und Landesamt für Denkmalpflege übereinstimmend.

Damit liegt es nun beim Freistaat, einen geeigneten Standort für das Zentrum aufzutreiben. Entsprechende Nachforschungen seien bereits in Gange, versichert Hartl, aber mit konkreten Vorschlägen kann sie noch nicht aufwarten.

Ganz anders Klaus Bäumler, der Chef des BA Maxvorstadt. Nachdem das Heizkraftwerk aus dem Rennen ist, legen er und seine BA-Kollegen nun den nächsten Vorschlag auf den Tisch: Das TU-Bauamt an der Arcisstraße 13, nördlich der Musikhochschule. »Das wäre in meinen Augen eine Lösung, die sich zeitnah realisieren ließe«, meint Bäumler.

Im übrigen eigne sich der eingeschossige Bau mit seinen rund 120 m2 Nutzungsfläche gleich in zweifacher Hinsicht als Standort: »Er liegt zentral mitten im Museumsviertel und steht auf dem Fundament des ehemaligen Kanzleigebäudes«, erklärt der BA-Chef. Allerdings, so räumt er ein, werde es gewiss nicht einfach, das TU-Bauamt zu verpflanzen: »Ohne Entscheidung von »ganz oben«, ohne Ministerratsbeschluss, lässt sich da wohl kaum etwas machen«, vermutet er.

Heinrich Meier, der Leiter des TU-Bauamtes, bestätigt gegenüber dem »Münchner Zentrum« diese Einschätzung: »Wir hoffen, noch sehr lange in diesem Gebäude bleiben zu können. Aber wenn es einen klar artikulierten politischen Willen gäbe, würden wir sicher den Weg freimachen.« Zuvor allerdings müsse man ein geeignetes Ersatzgebäude finden, was angesichts des gegenwärtigen Raummangels kaum vorstellbar sei, so Meier. Doch auch hier hat Bäumler einen Vorschlag in petto: das Kasernengelände an der Tegernseer Landstraße. rme

Artikel vom 27.06.2002
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