40 Jahre Sophie-Scholl-Gymnasium Schwabing: Festwoche mit Überraschungen

»Sophie lebt!«

40 Jahre Sophie-Scholl-Gymnasium – wenn das kein Grund zum feiern ist!	Foto: ms & dk

40 Jahre Sophie-Scholl-Gymnasium – wenn das kein Grund zum feiern ist! Foto: ms & dk

Schwabing · Als die rund 810 Schülerinnen des städtischen Sophie-Scholl-Gymnasiums (SSG) am Montagmorgen zum Unterricht anrückten, bot sich ihnen ein ungewohntes Bild:

In der Eingangshalle hatte die Percussiongruppe der Schule Aufstellung genommen und heizte mit heißen Rhythmen kräftig ein.

Dazu war die Aula geschmückt mit unzähligen Fotos, die Szenen aus der 40jährigen Geschichte des SSG einfangen. »Sophie lebt«, so der passende Titel dieser »foto-pflanzlichen Plakataktion«, die sich in viele Richtungen »verzweigt«: von »Sophie forscht« bis hin zu »Sophie feiert«.

In dieser Woche feiert »Sophie«, wie das SSG von Lehrern und Schülerinnen liebevoll genannt wird, ihren 40. Geburtstag – mit vielen Überraschungen für die Schülerinnen, mit einem Sommerkonzert, einer Theateraufführung und einer Diskussion zum Thema »Schule und Jugend«, an der heute auch Stadträtin Christine Strobl teilnimmt.

Dabei wird es wohl unter anderem um die Frage nach dem Sinn und Zweck reiner Mädchenschulen gehen. Schulleiterin Johanna Mehler sieht das Konzept der getrennten Unterrichtung von Buben und Mädchen durch jüngste Forschungsergebnisse voll bestätigt: »Heute erkennt man mehr und mehr, dass Mädchen einfach andere Zugangsweisen zum Stoff haben«, meint sie. »Moderne Schulen beginnen wieder zu differenzieren. Daher liegen wir am SSG voll im Trend.«

Die Statistik gibt ihr Recht: Denn mit rund 120 Schülerinnen in vier Eingangsklassen erfreut sich »Sophie« eines enormen Zuspruchs, wie ihn derzeit nur wenige kommunale Schulen verzeichnen können. Besonders stolz ist Johanna Mehler auch darauf, dass »ihre« Mädchen ein ungeheures Interesse an mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern entfalten. 18 Leute im Leistungskurs Physik – davon können die meisten gemischten Schulen nur träumen.

Ihr Wunsch zum 40. Geburtstag des SSG wäre, »dass die Mädchen noch selbstbewusster werden und auch stolz darauf sind, eine Mädchenschule zu besuchen«, so die Direktorin. Sie weiß, wovon sie spricht, denn sie hat selbst einen sogenannten »Nonnenbunker« besucht und es nie bereut. »Die Mädchen wachsen ja auch keineswegs nonnenhaft auf«, betont sie. »Gerade beim Feiern sind die Buben immer herzlich willkommen im SSG. Unsere gemeinsamen Faschingspartys sind legendär.«

Bekannt ist die Schule vor allem auch für ihr soziales Engagement. Eingedenk ihrer berühmten Namensgeberin Sophie Scholl werden die Schülerinnen und Lehrer nicht müde, immer neue Hilfsaktionen sowie Kundgebungen gegen Fremdenfeindlichkeit und für den Frieden zu initiieren. Wer könnte bei alledem bezweifeln, dass »Sophie« lebt! rme

Artikel vom 27.06.2002
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