Tierisch gute Feier

Tierschutzverein München e.V. feiert 180-jähriges Bestehen

Der Erlös der 180-Jahr-Feier kommt zu 100 Prozent den Tierheim-Tieren zugute. Foto kl.: Ignaz Perner: Der Rechtsanwalt gründete 1842 in München einen der ersten Tierschutzvereine der Welt. Fotos: Tierschutzverein München / gemeinfrei

Der Erlös der 180-Jahr-Feier kommt zu 100 Prozent den Tierheim-Tieren zugute. Foto kl.: Ignaz Perner: Der Rechtsanwalt gründete 1842 in München einen der ersten Tierschutzvereine der Welt. Fotos: Tierschutzverein München / gemeinfrei

München/Riem · Im Jahr 1842 gegründet, feiert der Tierschutzverein München e.V., in dessen Besitzt das Tierheim ist, heuer sein 180-jähriges Bestehen. Am Samstag, 23. Juli, werden endlich wieder die Türen für Publikumsverkehr geöffnet: "Ab 11 Uhr erwartet alle Tierfreunde auf dem Tierheim-Gelände (Brukenthalstr. 6) ein großes Fest mit Rahmenprogramm für Jung und Alt", freut sich Sprecherin Kristina Berchtold.

Rund um Haustiere und Wildtiere in München und den Landkreisen:

"Besonderen Fokus legt die Veranstaltung neben der traditionsreichen Vereinshistorie auf eines seiner aktuellen Themen, nämlich den Einsatz für sogenannte Listenhunde im Rahmen des Projekts 'Ein Herz für jede Rasse'".

"Ein Herz für jede Rasse"

Unter der Leitung des Vorstandsmitglieds Claus Reichinger setzt sich der Tierschutzverein München e. V. mit seinem Projekt "Ein Herz für jede Rasse" aktiv für sogenannte Listenhunde ein: "Das Innenministerium hat 1992 eine Kampfhundeverordnung erlassen. Die dort aufgeführten Rassen der Liste 1 (Pit-Bull, Bandog, American Staffordshire Terrier, Staffordshire Bullterrier und Tosa-Inu) und deren Kreuzungen untereinander sowie Kreuzungen mit anderen Hunden, dürfen im Freistaat Bayern nicht gehalten werden", erklärt Kristina Berchtold, Sprecherin des Tierschutzvereins München.

Im Zuge von Abgaben oder Beschlagnahmungen landen viele dieser Hunde im Münchner Tierheim. In den letzten drei Jahren wurden vom Tierheim München rund 100 Listenhunde in andere Bundesländer oder in Nachbarländer vermittelt. Aber auch diese Länder stoßen an die Grenzen ihrer Aufnahmekapazitäten.

"In besagter Listenhundeverordnung sind unserer Meinung nach gravierende Fehler enthalten, die dringend geändert bzw. definiert werden müssen", fasst Berchtold zusammen. "Erfahrungen und Wesenstests mit Listenhunden zeigen nämlich, dass die Prämisse, Hunde der Kategorie 1 seien unwiderlegbar aggressiv, schlichtweg falsch ist." Überholt sei auch die Vorstellung, ein berechtigtes Interesse zur Haltung solcher Rassen bestehe nur zum Schutz des Tierhalters und seines Eigentums: "Der Begriff bedarf dringend einer neuen Auslegung", fordert die Tierschützerin. Nicht zuletzt kritisiert der Tierschutzverein, dass Rassefeststellungen häufig durch Mitarbeiter durchgeführt würden, "die nicht über vollständige Kenntnisse der Hundeverordnung verfügen". Deshalb komme es zu verschiedensten Problemen bei den Genehmigungsverfahren.

Der Tierschutzverein München setzt sich daher mit Herzblut für diese sognannten Listenhunde ein und widmet dem Thema bei der Jubiläumsfeier am kommenden Samstag besonderes Augenmerk.

Historisch und modern

Für dieses besondere Jubiläumsfest und Listenhundetag in einem konnte der Verein großartige Künstler gewinnen: "Die musikalische Untermalung liefern die 'Christian Benning Percussion Group' sowie die beiden Münchner Musiker 'Hundling' und 'Kaled'", freut sich Berchtold. "Neben spannenden Infoständen und einem historischen Rundgang über das Tierheimgelände wird es auch Verkaufsstände, ein großes Flohmarktzelt mit Bücherbasar, Zoofachartikel, eine Tombola - nebenbei bemerkt mit Konzerttickets für Helene Fischer und Robbie Williams - sowie ein umfangreiches Kinderprogramm mit Kasperl-Theater, Kinderschminken und Bastelstunde geben", verspricht die Tierschützerin.

Tierfreundliche Kulinarik sowie prominente Unterstützung von den Moderatoren Tina Kaiser und Jochen Bendel sowie den Schauspielern Wolfgang Fierek und Isabella Hübner sind ebenfalls gewiss. red / ar

Bühnenprogramm

  • 12.00 Uhr:
    Eröffnungsrede durch Kurt Perlinger (Vorstandvorsitzender) und Claus Reichinger (stellv. Vorstandsvorsitzender)
  • 12.30-12.45 Uhr:
    Musik: Christian Benning Percussion
  • 12.30-13.15 Uhr:
    Historische Einblicke / Tierschutzverein München e.V.
  • 13.45-14.00 Uhr:
    Musik: Hundling
  • 14.15-14.30 Uhr:
    Vortrag Rechtsanwaltskanzlei Chiappa „Listenhunde - Recht rund ums Tier"
  • 14.30-15.00 Uhr:
    Vorstellung Vermittlungshunde mit Tina Kaiser
  • 5.00-15.30 Uhr:
    Überraschungs-Aktion für BesucherInnen mit Hund
  • 16.00-16.45 Uhr:
    Musik: KALED / musikalischer Abschlussact
  • 180 Jahre kurz & knapp

    Die Geschichte des Tierschutzverein München e.V. beginnt mit der Gründung am 10. März 1842 auf Initiative des Münchner Hofrates und Juristen Dr. Ignaz Perner. Heute mit rund 15.000 Mitgliedern, Förderern und Tierpaten, ist er einer der größten gemeinnützigen Tierschutzorganisationen Europas. Der Verein betreibt zwei Tierschutzeinrichtungen: ein Tierheim in der Brukenthalstraße 6 in München, sowie einen Gnadenhof in Kirchasch bei Erding.

    Rund 8.000 Haustiere und heimische Wildtiere werden in diesen Einrichtungen jährlich versorgt und nach Möglichkeit an private Tierfreunde vermittelt oder kontrolliert wieder ausgewildert. Schwer vermittelbare Tiere finden auf dem Gnadenhof des Vereins ein Zuhause.

    Frei nach dem Motto „Für Tiere, Für Menschen, Für München“ setzt sich der Tierschutzverein München e.V. seit knapp 180 Jahren für Tiere in München und der Region ein.

    Artikel vom 22.07.2022
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