13-köpfige Delegation zu Besuch im Isar-Valley

China goes Unterschleißheim

Li Chengchang trägt sich unter den Augen von Bürgermeister Rolf Zeitler in das Goldene Buch ein.
	Foto: ms

Li Chengchang trägt sich unter den Augen von Bürgermeister Rolf Zeitler in das Goldene Buch ein. Foto: ms

Unterschleißheim · Man könnte ja meinen, dass man Besucher aus dem fernen Osten eher am Marienplatz oder im Hofbräuhaus Bauklötze-staunend und Kamera-schwingend antreffen würde.

Aber weit gefehlt: Am vergangenen Mittwoch haben sich 13 hochrangige Vertreter der chinesischen Stadt Jinhua in Unterschleißheim versammelt, um den Wirtschaftsstandort im Münchner Norden näher kennenzulernen.

Jinhua liegt etwa 300 km von Shanghai entfernt. 450.000 Menschen leben dort und viele Unternehmen sind hier angesiedelt, vor allem Bekleidungsindustrie. In der Nähe befindet sich auch ein VW-Werk und es gibt eine bedeutende Technische Universität. Zum Vergleich: Unterschleißheim hat zwar »nur« 26.000 Einwohner, ist aber Teil des sogenannten »Isar Valley« mit namhaften High Tech-Firmen wie Microsoft oder MobilCom, um nur die Bekanntesten zu nennen. Beide Orte, Jinhua und Unterschleißheim, gelten als Wachstumsregion mit guter Infrastruktur.

»Kontakte knüpfen« – unter diesem Motto stand folglich die erste Begegnung im Kleinen Sitzungssaal im Rathaus Unterschleißheim. Bürgermeister Rolf Zeitler begrüss-te die chinesische Freundschaftsdelegation angeführt vom »Präsidenten der Politischen Konsultativkonferenz der Stadt Jinhua«, Herrn Li Chengchang, einem hochrangigen Vertreter der dortigen Stadtverwaltung.

Zeitler ist zugleich erster Vorsitzender der »Innovative Community Unterschleißheim«, kurz ICU. Die Wirtschaftvereinigung besteht aus etwa 70 Mitgliedern hiesiger Firmen. Ihr Ziel: Netzwerke zu schaffen und Kommunikation zu fördern, um den Standort Unterschleißheim zu stärken. Dazu gehören auch Kontakte ins Ausland. Schön also, daß die Chinesen unbedingt nach Unterschleißheim kommen wollten. Sie nutzten ihren Besuch bei der »Chinesisch-Österreichischen Freundschaft« in Wien für einen eintägigen Ausflug ins Bayerische.

Über eine chinesische Mitbürgerin Unterschleißheims, Frau Wu, kam nun vor Monaten der Kontakt zustande, der ICU übernahm die weitere Organisation. An diesem Nachmittag kümmerte sie sich zusammen mit einem mitgebrachten Dolmetscher um die Übersetzung.

Handfeste Ergebnisse gibt es nicht zu verzeichnen, das war auch für´s erste nicht geplant. Nicht um Investitionen geht es zunächst. Der Besuch mit anschließenden Firmenbesichtigungen ist eher ein erstes »Beschnuppern«. Beide Seiten streben eine längerfristige Kooperation an, einen fruchtbaren Austausch von »Know-How« und Erfahrungen im Rahmen einer globalisierten Welt.

Doch ein Nahziel ist schon angepeilt: eine Präsentation der Chinesen auf der Unterschleißheimer Gewerbeschau im Oktober. Und vielleicht der übernächste Schritt: Unterschleißheim goes China!? ms

Artikel vom 26.06.2002
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