Die Lücke schließen

Untergiesing · Radweg auf Braunauer Eisenbahnbrücke: CSU stellt Antrag

Der CSU-Fraktionsvorsitzende Manuel Pretzl macht sich dafür stark, die Braunauer Eisenbahnbrücke für Radler zu ertüchtigen. Für die Stadt hat das bisher keine Priorität. Foto: CSU

Untergiesing · Die Braunauer Eisenbahnbrücke führt den Zugverkehr zwischen Untergiesing und dem Dreimühlenviertel über die Isar. Ein Teil der Gleise ist jedoch stillgelegt und würde Raum für einen Radweg bieten, den sich viele Bürger an dieser Stelle seit langem wünschen. Anträge im Stadtrat gab es hierzu bereits, konkrete Pläne der Stadtverwaltung liegen aber bislang nicht vor.

Schon im September 2009 hatte der Bezirksausschuss Untergiesing-Harlaching die altehrwürdige Brücke im Rahmen einer Aktionswoche symbolisch für Fußgänger und Radfahrer geöffnet. Damals galt es auch, die technischen Voraussetzungen eines möglichen Miteinanders von Zugverkehr einerseits und Radlern wie Fußgängern andererseits zu prüfen. Zehn Jahre später stellte die CSU-Fraktion im Stadtrat einen Antrag, die seit langem stillgelegten Gleise zu Radwegen umzubauen. Im Radwegenetz der Stadt München würden, gerade im Süden, Querungsmöglichkeiten der Isar fehlen, führte die CSU seinerzeit aus. Passiert ist seitdem nicht viel.

"Beim dringend benötigten Radweg auf der Braunauer Eisenbahnbrücke geht seit Jahren nichts voran", klagt die Fraktion von CSU und Freien Wählern daher in einer aktuellen Pressemitteilung. Da die Fraktion das nicht hinnehmen möchte, hat sie kürzlich einen neuen Antrag in den Stadtrat eingebracht: Die Landeshauptstadt München solle das Geld, das für einen Umbau der Radwege an der St.-Magnus-Straße in Harlaching bewilligt worden ist, besser dazu nutzen, um die Eisenbahnbrücke für Radler zu ertüchtigen.

Kritik an Plänen für St.-Magnus-Straße

Der Umbau der Radwege an der St.-Magnus-Straße war im Rahmen des Radentscheids beschlossen worden, nach Angaben von CSU/FW soll er für 550 Meter um die vier Millionen Euro kosten. Allerdings gab und gibt es parteiübergreifend immer wieder Kritik an den Plänen – der Umbau sei an dieser Stelle nicht dringlich, lautet der Tenor. Mit den bereits vorhandenen Radwegen in der St.-Magnus-Straße gebe es "überhaupt keine Probleme", führt die CSU/FW-Fraktion aus. "Die Stadt kann es sich nicht leisten, Millionenbeträge aus dem Fenster zu werfen. Ein neuer Radweg an der St.-Magnus-Straße hat keine Priorität, da sind sich alle einig", erklärt der Fraktionsvorsitzende Manuel Pretzl: "Im Gegensatz dazu wird ein Radweg über die Isar dringend benötigt. Es klafft eine Lücke im Radwegenetz, die wir schließen möchten.“

Auf der Braunauer Eisenbahnbrücke überquert der Münchner Südring die Isar. Die Zugstrecke verbindet den Ostbahnhof mit dem Hauptbahnhof und den nach Westen führenden Strecken. Ihren Namen bekam die Brücke, weil sie Teil der Bahnverbindung von München über Markt Schwaben, Dorfen, Mühldorf und Simbach nach Österreich ist. Der österreichische Grenzort ist Braunau am Inn. Der nördliche Teil der Brücke ist seit 2017 ein geschütztes Baudenkmal. Ein Rangiergleis für den am Westufer gelegenen Schlacht- und Viehhof ist bereits seit 1981 nicht mehr in Betrieb – hier könnte der Radweg entlangführen und allen Radlern eine schnelle Querung der Isar ermöglichen.

Artikel vom 29.06.2022
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