München Klinik Neuperlach als viszeralonkologisches Zentrum zertifiziert

München · Größte Darmkrebszentrum erweitert Kompetenz

München Klinik Neuperlach als viszeralonkologisches Zentrum zertifiziert. Foto: Städtisches Klinikum München

München Klinik Neuperlach als viszeralonkologisches Zentrum zertifiziert. Foto: Städtisches Klinikum München

München/Neuperlach · Heute kaum denkbar, dass medizinische Fachbereiche nicht abteilungsübergreifend zusammenarbeiten. 1994 war das heute größte Darmkrebszentrum Deutschlands in der München Klinik Neuperlach dennoch Pionier genau damit.

Die gastroenterologisch-viszeralchirurgische Station wurde die erste interdisziplinäre Abteilung des Hauses und nahm eine Vorreiterrolle für heute bewährte Standards ein: Krebsmediziner*innen, Expert*innen für den Verdauungstrakt und Chirurg*innen kamen gemeinsam an einen Tisch und erarbeiteten in „Tumor Boards“(=Tumorkonferenzen) die individuell für jeden einzelnen Patientenfall die beste Therapie von konservativ bis operativ.

Mit jährlich über 200 Darmkrebspatient*innen ist das zertifizierte Darmkrebszentrum in Neuperlach heute das größte durch die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) ausgezeichnete Kompetenzzentrum in Deutschland. In den beteiligten Fachabteilungen des Zentrums werden jährlich über 12.000 Patient*innen versorgt.

Jetzt konnte die München Klinik Neuperlach ihre etablierte Expertise für Krebserkrankungen des Magen-Darm-Traktes erneut erweitern: Mit dem neu zertifizierten Pankreaskrebszentrum bildet das Darmkrebszentrum nun ein „Viszeralonkologisches Zentrum“. Im Frühjahr hatten Auditoren die Qualitäts- und Behandlungsstandards gründlich geprüft und positiv über eine entsprechende Zertifizierung entschieden. Damit hält die München Klinik mit den Standorten Neuperlach und Bogenhausen nun zwei solcher hochspezialisierterer Zentren vor und deckt damit die viszeralonkologische Versorgung auf höchstem Niveau im Münchner Süden und Norden ab.

In Bayern gibt es insgesamt 22 durch die DKG zertifizierte viszeralonkologische Zentren. „Das ist ein Teamerfolg, auf den wir stolz sind und der unseren lange bestehenden onkologischen Schwerpunkt nun offiziell bescheinigt“, freut sich Prof. Natascha C. Nüssler, Chefärztin für Allgemein- und Viszeralchirurgiein der München Klinik, stellvertretend für ihr Team und gemeinsam mit den beteiligten Fachbereichen über die erfolgreiche Zertifizierung. Im viszeralonkologischen Zentrum arbeiten Chirurg*innen, Gastroenterolog*innen, Onkolog*innen, Radiolog*innen, Patholog*innen und Strahlentherapeut*innen eng vernetzt interdisziplinär zusammen.

Über die Zertifizierungen durch die DKG

Die Deutsche Krebsgesellschaft ist die größte wissenschaftlich-onkologische Fachgesellschaft in Deutschland. Die DKG engagiert sich für eine Krebsversorgung auf Basis evidenzbasierter Medizin und Interdisziplinarität. Ziel ist eine hohe Qualität der onkologischen Versorgung. Deshalb liegt der Fokus der DKG auf der Zertifizierung von Zentren der onkologischen Versorgung, der Entwicklung evidenzbasierter, unabhängiger Behandlungsleitlinien und Patient*innenleitlinien, auf Wissensentwicklung und -transfer in der Onkologie sowie auf verlässlichen Patient*inneninformationen. Durch ihr Zertifizierungssystem möchte die Deutsche Krebsgesellschaft die Betreuung onkologischer Patienten verbessern und ihnen in jeder Phase ihrer Erkrankung eine Behandlung ermöglichen, die sichan hohen Qualitätsmaßstäben orientiert.

Zertifizierte Zentren sind zertifizierte Netzwerke aus stationären und ambulanten Einrichtungen, in denen alle an der Behandlung eines Krebspatienten beteiligten Fachrichtungen eng zusammenarbeiten. Neben Chirurgen, Radioonkologen, Pathologen, Experten für die medikamentöse Tumortherapie und weiteren Fachdisziplinen gehören dazu unter anderem auch onkologische Pflegekräfte, Psychoonkologen und Sozialarbeiter.

Jedes von der DKG zertifizierte Zentrum unterzieht sich strengen Qualitätskontrollen. Die Qualitätsanforderungen und fachliche Anforderungen, die zertifizierte Zentren erfüllen müssen, sind in Erhebungs- und Kennzahlenbögen zusammengefasst. Sie dienen als Grundlage für die Zertifizierung durch die Deutsche Krebsgesellschaft. Während die Organkrebszentren auf ein Organ spezialisiert sind, betreuen die Onkologischen Zentren mehrere Tumorarten unter einem Dach. In Viszeralonkologischen Zentren können mehrere (mindestens zwei) der folgenden Organkrebszentren gebündelt werden: Darmkrebs-, Magenkrebs-, Leberkrebs-, Speiseröhrenkrebszentren sowie Pankreaskarzinomzentren.

Artikel vom 21.06.2022
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