Der erste Teil ist fertig

Bergwerk & Blitze im Deutschen Museum noch bis 28. Juni

Ab 8. Juli geht es durch einen neuen Eingang ins Museum. Bild kl.:  Generaldirektor Wolfgang M. Heckl im Lavoisier-Labor im Bereich der historischen Chemie, einem Teil der neuen Dauerausstellung. F: Deutsches Museum / Alexander Goettert www.PLAN-BILD.de

Ab 8. Juli geht es durch einen neuen Eingang ins Museum. Bild kl.: Generaldirektor Wolfgang M. Heckl im Lavoisier-Labor im Bereich der historischen Chemie, einem Teil der neuen Dauerausstellung. F: Deutsches Museum / Alexander Goettert www.PLAN-BILD.de

München · „Alles neu!“ heißt es ab 8. Juli im Deutschen Museum. Dann öffnen die Ausstellungen im ersten generalsanierten Teil des Gebäudes auf der Museumsinsel für alle Besucherinnen und Besucher. Von Atomphysik bis Robotik kann man dort auf ca. 20.000 Quadratmetern das modernste Deutsche Museum aller Zeiten sehen und erleben.

„Wir freuen uns wirklich sehr auf diesen Tag, fiebern ihm seit Monaten entgegen“, sagt Generaldirektor Wolfgang M. Heckl. „Bald können wir endlich zeigen, woran wir in den vergangenen Jahren so hart gearbeitet haben!“ Und Heckl ist überzeugt: „Die Menschen werden vom neuen Deutschen Museum genauso begeistert sein wie ich!“

Die alten Ausstellungen – wie das berühmte Bergwerk oder Starkstrom mit der beliebten Blitze-Show – bleiben noch bis 28. Juni geöffnet. Danach beginnt in dieser Gebäudehälfte die Sanierung. Die Modernisierung dieses Gebäudeteils soll 2028, zum 125. Jubiläum der Museumsgründung, abgeschlossen sein.

Seit 2015 wurde gearbeitet

Hart gearbeitet wurde am und im ersten Gebäudeabschnitt seit Oktober 2015. Nach der Langen Nacht damals fing das große Ausräumen an. „Das ganze Projekt läuft aber ja schon viel länger“, sagt Generaldirektor Heckl. „Der Startschuss für unsere Zukunftsinitiative fiel bereits 2006.“ Bis zum Beginn der Renovierung im Sammlungsgebäude wurden dann unter anderem die beiden Sternwarten, das Planetarium, das Dach und die Fassaden saniert und die Digitalisierung der Sammlung gestartet. Außerdem wurden weitreichende Vorbereitungsmaßnahmen getroffen, die Bausubstanz untersucht, Konzepte entwickelt: „Dabei war besonders wichtig, dass während der ganzen Renovierungsarbeiten immer eine Hälfte des Museums für unsere Besucherinnen und Besucher geöffnet bleibt“, sagt Heckl. Eine Strategie, die ankommt: „Die Besuchszahlen blieben trotz der Einschränkungen konstant hoch!“

Unvermeidbare Verzögerungen

So ganz ist das mit dem Offenbleiben dann leider nicht gelungen: Am 14. März 2020 musste das Deutsche Museum zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg für längere Zeit komplett schließen. Das lag allerdings nicht an der Modernisierung, sondern an Corona. Neben weiteren Lockdowns für den eigentlich geöffneten Museumsteil hatte die Pandemie dann auch erhebliche Auswirkungen auf den Fortschritt der Renovierung in der anderen Hälfte des Gebäudes und sorgte für Verzögerungen. „Tatsächlich hatten wir aber auch schon zuvor mit einigen widrigen Umständen zu kämpfen – von bösen Überraschungen mit der schlechten Bausubstanz bis zum benötigten Wechsel des Architekturbüros mitten während des Projekts“, sagt Dieter Lang, der Generalbevollmächtigte für den Bau. Der ursprüngliche Plan, die ersten neuen Ausstellungen schon 2019 zu öffnen, war dadurch schnell hinfällig.

Das "Herzstück" zieht jetzt um

Und kurz vor der Eröffnung des ersten Bauabschnitts wird es noch einmal ein paar Tage geben, an denen das Haus auf der Museumsinsel geschlossen bleibt. „Wir brauchen etwas Zeit, um die Leitzentrale, sozusagen das Herzstück des Ausstellungsbetriebs, auf die andere Seite des Gebäudes umzuziehen“, sagt Dagmar Klauer, die Leiterin des Museumsbetriebs. Ab 29. Juni müssen zudem Probebetrieb, Sicherheitsunterweisungen und Evakuierungsübungen stattfinden. „Das sind ja nicht nur für die Besucherinnen und Besucher, sondern auch für alle Mitarbeiterinnen, Dienstleister und Servicekräfte viele neue Wege“, sagt Dagmar Klauer. Dafür sind „ihre“ Leute im Ausstellungsdienst schon jetzt bestens für ihre neuen Einsatzgebiete vorbereitet: „Alle neuen Führungen und Vorführungen müssen ja ab dem ersten Tag funktionieren – das ist bei 19 komplett neuen Ausstellungen von der Modellbahn bis zur Chemie eine große Aufgabe. Die Kuratorinnen und Kuratoren haben jeweils eigens ausführliche Einführungen in ihre Ausstellungen gegeben – das hat allen Beteiligten großen Spaß gemacht.“

Artikel vom 18.06.2022
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