Projekt "Eichen der Welt" wird fortgesetzt

Harlaching · Nachhaltige Spende

Dank einer großzügigen Spende von Astrid und Paul Hendrys (Bildmitte) konnten weitere sieben Eichen gepflanzt werden. Es freuten sich mit ihnen Christian Vogt (l.) und Angela Burkhardt-Keller vom BN (r.). Foto: hw

Dank einer großzügigen Spende von Astrid und Paul Hendrys (Bildmitte) konnten weitere sieben Eichen gepflanzt werden. Es freuten sich mit ihnen Christian Vogt (l.) und Angela Burkhardt-Keller vom BN (r.). Foto: hw

Harlaching · Bei strahlendem Sonnenschein konnten am vergangenen Wochenende weitere sieben Eichen des Projekts "Eichen der Welt" eingeweiht werden. Gepflanzt wurden sie am Griechenplatz in Harlaching. Mit der Pflanzung dieser Eichen will Christian Vogt einen Beitrag zur Verbesserung des Stadtklimas leisten. Er hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, binnen fünf Jahren 333 Eichen in München zu pflanzen.

Das war vor zwei Jahren, mehr als 50 Bäume hat er bereits auf den Weg gebracht. Dafür braucht es freilich Spender, solche wie Astrid und Paul Hendrys, die aufgrund eines Artikels in den Münchner Wochenanzeigern auf die Aktion aufmerksam geworden waren. Selber Harlachinger wollten sie mit ihrer großzuügigen Spende etwas Bleibendes für ihren Stadtteil schaffen. Eine kleine Stele am Rand der Baumgruppe erinnert an die Spender. Gepflanzt wurden sieben Roteichen (Quercus rubra), die vor allem im Herbst durch ihr wunderbares Farbenspiel für Aussehen sorgen werden, versprach Christian Vogt und weiter: "Noch Generationen nach uns werden sich an diesen Eichen erfreuen."

Für Eichen hat sich Christian Vogt aber nicht nur wegen ihrer Langlebigkeit entschieden, sondern auch deshalb, weil diese besonders gut mit der zu erwartenden Erwärmung aufgrund des Klimawandels umgehen können. "Durch den Klimawandel wird ein Anstieg der Temperatur von vier Grad erwartet, was erst einmal nicht viel klingen mag. Tatsächlich bedeutet das aber für die Natur große Umwälzungen. Deshalb war es mir besonders wichtig, bei der geplanten Pflanzung auf Bäume zu setzen, die damit gut umgehen können", so Vogt. Darüber hinaus will Vogt mit seinem Vorhaben an das Projekt von Jospeh Beuys "7.000 Eichen", das er 1982 in Kassel anlässlich der documenta ins Leben rief, anknüpfen.

"Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung" lautet das Motto von Beuys damals. Beuys habe damals mit diesem Projekt das Stadtbild verändert, ist sich Christian Vogt sicher. So weit will er mit seinem bisherigen Erfolg in Sachen 333 Eichen noch nicht gehen, aber auch ihm geht es darum, so viele hochwertige Bäume wie möglich zu pflanzen und damit das Stadtklima zu verbessern. Beifall bekommt er für seinen unermüdlichen Kampf unter anderem von Angela Burkhardt-Keller vom Bund Naturschutz Bayern. "Jährlich verliert die Stadt München rund 2.000 Bäume. Einen Teil, weil sie alt sind und absterben, einen wesentlich größeren Teil aber, weil sie Bauvorhaben zum Opfer fallen", berichtet die Baumschutz-Beauftragte des BN München. Zwar werde ein Teil wieder aufgeforstet, doch sei aufgrund von steigenden Temperaturen gerade im städtischen Bereich jeder Baum unverzichtbar. Nicht nur in ihrer Funktion als Klimamanager, sondern auch, weil sie eine ganz besondere Kühle spenden. "Die Verschattung durch Baumkronen ist viel effektiver und wird als deutlich angenehmer empfunden, als das durch eine Markise der Fall ist. Das liegt unter anderem daran, dass Bäume Wasser verdunsten", berichtet Angela Burkhardt-Keller. Glücklich sei man beim Bund Naturschutz über jedes Engagement vor Ort, das dazu führe, dass Bäume gepflanzt würden.

Da sich die Anpflanzungen auf öffentlichem Grund als sehr aufwendig erwiesen, will das Projekt auch entsprechende Pflanzungen auf Privatgrund fördern. Aufgerufen sind deshalb auch Inhaber von Privatgärten, die gut einsehbar sind. Wer hier seinen Grund für eine derartige Pflanzung zur Verfügung stellen möchte, darf sich gerne bei Christian Vogt melden, ebenso wie alle, die Fragen zum Projekt haben oder gerne mitarbeiten möchten. Sie erreichen Christian Vogt unter der E-Mail kristjan.klausarson@gmail.com Froh ist er auch über die neue Zusammenarbeit mit der Erzdiözese München-Freising. Gemeinsam wolle man nach geeigneten Projekten Ausschau halten, kündigte Vogt an. hw

Artikel vom 26.05.2022
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