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"Aus dem Nichts"
Taufkirchen · Berührendes Theater nach dem Film von Fatih Akin erleben
Anne Schäfer spielt in dem Stück: "Aus dem Nichts" die Hauptrolle. Theater, das man nicht verpassen darf. Foto: Bernd Brundert
Taufkirchen · Am Samstag, 30. April, wird das Stück "Aus dem Nichts" im Kulturzentrum Taufkirchen gezeigt. Los geht es um 20 Uhr, Einlass ab 19 Uhr. „Eine Blutspur rechten Terrors zieht sich durch Deutschland“ – so formulierten es Bundestagsabgeordnete nach dem Anschlag von Hanau 2019.
Immer wieder müssen sich Sicherheitsbehörden vorwerfen lassen, auf dem rechten Auge blind zu sein. 2017 schuf der renommierte Filmemacher Fatih Akin einen verstörenden Film über die rechtsextremistischen NSU-Morde in Deutschland aus Sicht der Opfer. Im Mittelpunkt Katja, deren kurdischer Mann und Sohn einem Bombenanschlag zum Opfer fallen.
„Aus dem Nichts“ heißt das Stück zum Film. Das politische Drama ist als Theaterstück in der Bühnenfassung des Regisseurs Miraz Bezar äußerst wirksam: Mit dem Tod ihres Mannes Nuri und kleinen Sohnes Rocco bei einem Bombenanschlag bricht Katjas Welt auf einen Schlag zusammen. Besonders schlimm ist es, dass die Polizei und Öffentlichkeit, sogar Nachbarn, Freunde und Verwandte an Nuris Mit-oder Teilschuld glauben. Nach dem Motto: Warum sollte ein Deutsch-Kurde auch sonst ermordet werden, wenn nicht wegen krimineller Kontakte? An einen rechtsextremen Hintergrund der Tat denkt niemand. Im Gegenteil: Das Opfer wird als Täter abgestempelt. Und selbst vor Gericht, als das schuldige Neonazi-Ehepaar auf der Anklagebank sitzt, findet Katja kein Gehör...
Für Fatih Akin, der mehrere Verhandlungen des NSU-Prozesses besuchte, bestand der eigentliche Skandal nicht darin, dass deutsche Neonazis zehn Menschen getötet hatten, sondern »dass die deutsche Polizei, die Gesellschaft und die Medien alle überzeugt waren, dass die Täter Türken oder Kurden sein müssten, dass irgendeine Mafia dahintersteckte.« Diese Frustration wurde für ihn zur Initialzündung, „Aus dem Nichts“ zu schreiben. Der Eintritt kostet 22 Euro, 20 Euro, erm. 15 Euro zzgl. VVG.
Die Karten sind zu den Vorverkaufszeiten im Büro des Kultur & Kongress Zentrums, unter Tel. 666 72 21 53 bei den angeschlossenen München Ticket VVK-Stellen und den bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich. Die Abendkasse öffnet bereits eine Stunde vor Vorstellungsbeginn ihre Pforten.
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