Perspektive – Handwerk

Früher arbeiteten auf der Baustelle eines Familienhauses 20 Arbeiter, heute sind es noch fünf. Aber: Das Handwerk ist mit bundesweit 850.000 Betrieben ein bedeutender Arbeitgeber und mit derzeit 600.000 Lehrstellen der größte Ausbilder.

Der ständig Auszubildende sucht. Wegen ihrer langen Ausbildungstradition spielen Handwerksberufe eine nicht unbedeutende Rolle und sind vor allem für die Integration ausländischer Mitbürger oder die von Sonderschülern unverzichtbar.

Sei es Fliesenleger, Installateur, Dachdecker, auch der Bäcker oder der Parkettlegermeister: Der ganz besondere Reiz am Handwerksberuf liegt in der Kreativität des Schaffens. Die »Baustellen« und Situationen, denen der Fachmann gegenüber steht, wechseln täglich, immer wieder sind neue Ideen und Lösungen gefragt. Da macht es auch nichts mehr aus, dass ein selbstständiger Handwerksmeister manchmal nicht so viel verdient wie ein Facharbeiter in der Großindustrie, der »nur« angelernt ist.

Die Spannbreite der Arbeit, die Vielfalt und der Reichtum an Möglichkeiten machen die Qualität handwerklicher Arbeit aus.

Artikel vom 19.06.2002
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen

Münchner Wochenanzeiger (weitere Artikel)