Michaeli bietet Schülern im Grundkurs »Schulentwicklung« die Mitarbeit an

Kritik ja, aber konstruktiv

Kursleiter Günther Neumann, Claudia Müller, Alice Mayer, Andy Zammer und Beate Kern (v. li.) vor der selbst gestalteten Stellwand, die die Aufgaben und Inhalte des GK »Schulentwicklung« zeigt.	Foto: ta

Kursleiter Günther Neumann, Claudia Müller, Alice Mayer, Andy Zammer und Beate Kern (v. li.) vor der selbst gestalteten Stellwand, die die Aufgaben und Inhalte des GK »Schulentwicklung« zeigt. Foto: ta

Berg am Laim · Was sich viele Schüler immer wünschen, ist im Michaeli-Gymnasium (MGM) seit Beginn dieses Schuljahres Wirklichkeit geworden: die Mitbestimmung des Schulablaufs.

In Schulen ist es schließlich nicht gang und gäbe, dass die Schüler überhaupt zu den alltäglichen schulischen Themen wie Unterrichtsgestaltung, Lehrmethoden oder Notengebung gefragt werden. Den Schülern der Kollegstufe (12. und 13. Klasse) des MGM wurde diese Möglichkeit gleich zwei Mal geboten.

Zum einen im »Grundkurs Schulentwicklung«, den die Zwölftklässler dieses Jahr zum ersten Mal besuchen können. Zum anderen auf dem Schulkongress im letzten April, den die Schüler zum Thema »Lernen und Lehren nach PISA« gestaltet hatten (wie im Haidhausener Anzeiger berichtet). Der Grundkurs Schulentwicklung hatte nicht nur den Kongress mitgestaltet, sondern beschäftigt sich nun auch mit dessen Aufarbeitung. Die Ergebnisse aus dem Schulkongress werden nun unter die Lupe genommen.

Verbesserungsvorschläge für die Lehrer, zum Beispiel die mündlichen Noten doch besser aus dem Unterrichtsgeschehen heraus zu ermitteln, statt einen Schüler dadurch nervös zu machen ihn vor der versammelten Klasse frontal »auszuquetschen« werden von den Schülern erarbeitet und dem Kursleiter Günther Neumann vorgeschlagen.

Darüber hinaus lernen die Kollegiaten aber auch Praktisches und Anwendbares für den Schulalltag. Sie informieren sich über Methoden, wie man Gelerntes besser behalten und später auch anwenden kann. Ähnlich wie es »Gedächtniskünstler« tun, die sich ellenlange Zahlen merken, lernen die Jungs und Mädels, sich die Unterrichtsinhalte einzuprägen.

»Das bringt echt was«, meint Claudia Müller, Schülerin des Kurses. »Wir haben auch gelernt unser Lernen zu organisieren. Und für die Referate, die wir regelmäßig vor Mitschülern und Lehrern halten müssen, üben wir zu moderieren und frei zu reden. Das hat praktisch dann den Nutzen, dass wir auch in Prüfungen weniger gestresst sind.«

Die Prüfungen, die der Kurs schreiben muss, werden übrigens auch von den Schülern mitgestaltet. Die Fragestellung wird gemeinsam mit dem Lehrer überlegt. Auch darüber, wie die Tests bewertet werden sollen, berät die ganze Klasse. Vorgaben gibt es nicht, da der Kurs zum ersten Mal stattfindet.

Am Ende des Schuljahres wird der Kurs die gewonnenen Erkenntnisse dem Direktorat vorstellen, damit diese in den Fachschaftssitzungen besprochen werden können und auch zukünftige Schülergenerationen davon profitieren. ta

Artikel vom 19.06.2002
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