Hallescher FC sichert sich Punkte beim TSV 1860

»Für die Jungs tut mir das extrem leid«

Glücklos: Kapitän Stefan Lex und die Löwen. Foto: Anne Wild

Glücklos: Kapitän Stefan Lex und die Löwen. Foto: Anne Wild

München/Giesing · Es läuft sportlich derzeit einfach nicht beim TSV 1860 München. Zum Abschluss des 27. Spieltags mussten die Löwen nach der Auswärtspleite bei Türkgücü München etwas unglücklich die zweite Niederlage in Folge hinnehmen. Das seit vier Spielen sieglose Team von Trainer Michael Köllner unterlag bei Schneeregen dem Halleschen FC vor 6.100 Zuschauern im Grünwalder Stadion mit 0:2 (0:0). Seine Mannschaft habe alles gegeben, mit großem Willen agiert und ein anderes Gesicht als zuletzt im Nachholspiel in der vergangenen Woche gezeigt, befand Trainer Michael Köllner.

Diesmal habe keiner auf dem Platz gestanden, »der sich nicht zerrissen hat«. Es sei schade, »dass wir uns nicht dafür belohnen konnten – für die Jungs tut mir das extrem leid«. Nach einer torlosen ersten Halbzeit, in der beide Mannschaften gutes Kombinationsspiel boten, ohne eine erfolgreiche letzte Aktion setzen zu können, gerieten die Gastgeber kurz nach Wiederanpfiff in Rückstand. Semi Belkahia hatte mit beherztem Einsatz einen Patzer seines Nebenmannes Stephan Salger auf Kosten einer Ecke ausgebügelt. Die Ausführung übernahm Niklas Kreuzer. Eine verunglückte Kopfballabwehr von Stefan Lex landete direkt am Sechzehnmeterraum beim dort lauernden Jan Shcherbakovski, dem mit einer Direktabnahme durch die Beine mehrerer Verteidiger der 1:0 Führungstreffer gelang (54. Min.).

Nur drei Minuten später verpasste auf der Gegenseite Merveille Biankadi um Haaresbreite am Fünfmeterraum ein Zuspiel von Lex – eine riesen Gelegenheit zum Ausgleich. »Das Tor war heute wie vernagelt«, kommentierte Köllner die Szene. Eine grobe Fehleinschätzung des insgesamt nicht immer auf der Höhe wirkenden Gespanns um Hauptschiedsrichter Patrick Alt sorgte nach einer guten Stunde für die Vorentscheidung. Belkahia klärte mit einer regelkonformen Aktion im Strafraum gegen Elias Huth. Alt wollte dabei jedoch ein Foul erkannt haben und beharrte fälschlich auf einem Strafstoß. Wie TV-Bilder zeigen, lag keinerlei Regelverstoß vor. Michael Eberwein nutzte das Geschenk sicher zum 0:2 (62. Min.).

Die Löwen versuchten mit einem dreifachen Wechsel ihr Offensivspiel zu beleben. Doch viel mehr als ein harmloser Schussversuch durch Richard Neudecker nach schöner Vorarbeit von Erik Tallig sprang nicht mehr an zwingenden Torgelegenheiten heraus (74. Min.). Kapitän Lex versuchte sich nach dem Schlusspfiff in einer Analyse und befand: »In der ersten Halbzeit haben wir es gut gemacht, sind aggressiv angelaufen, waren nach vorne aber zu ungenau, haben die Konter schlecht ausgespielt und oft die falsche Entscheidung getroffen.« Dadurch habe die Gefährlichkeit vor dem Tor gefehlt. Die Führung der Hallenser sei »aus dem Nichts gekommen«. Der Strafstoß hätte die Partie entschieden. Auch der Linienrichter habe in dieser Situation auf Befragen keine strafwürdige Situation erkannt. »Der Schiedsrichter zieht es aber trotzdem durch.«

Die sichtbare Verunsicherung in der Mannschaft sei schwer zu erklären, so Lex. »Irgendwie ist im Spiel mit dem Ball der Wurm drin. Vielleicht denkt der eine oder andere zu viel nach, ist am Zweifeln. Am besten ist es, intuitiv zu handeln. Das bekommen wir momentan nicht hin.« Am kommenden Samstag führt der Spielplan den TSV 1860 München nach Sachsen zum Tabellennachbarn Fußball-Sport-Verein Zwickau. Anpfiff in der »GGZ-Arena« im Stadtteil Eckersbach ist um 14 Uhr.

(as)

Artikel vom 22.02.2022
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