Paradies für Kinder

Oberföhring · Im Prinz-Eugen-Park entstehen mehrere Spielplätze

Aktuell prägen im Prinz-Eugen-Park noch Erdhügel und Bauzäune das Stadtbild. An der Jörg-Hube-Straße entsteht ein Jugendspiel- und Sportbereich. Foto: bs

Aktuell prägen im Prinz-Eugen-Park noch Erdhügel und Bauzäune das Stadtbild. An der Jörg-Hube-Straße entsteht ein Jugendspiel- und Sportbereich. Foto: bs

Oberföhring · Vor allem dank seiner Ökologischen Mustersiedlung, die bereits mehrere Auszeichnungen wie den Deutschen Holzbaupreis erhalten hat, ist der Prinz-Eugen-Park in aller Munde. Das neue Quartier im Stadtbezirk Bogenhausen soll mit seinen innovativen Spielplätzen aber auch ein Paradies für Kinder und Jugendliche werden.

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Die aufwändig gestalteten Spielplätze werden für alle Generationen nutzbar sein und weit mehr bieten als nur Schaukel und Sandkasten. Auf der zentralen Grünfläche entsteht ein in München einzigartiger Kletterspielplatz: In der sogenannten "Biberburg" können Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 14 Jahren durch einen Astverhau fünf Meter in die Höhe klettern – und dann über eine Rutsche wieder nach unten gelangen. Nebenan errichtet die Stadt einen Wasserspielplatz mit Sand-Matsch-Bereich, Hängematten unter Bäumen, Aussichtsfelsen und Fontänen.

Ein Stück weiter südlich, im Gründreieck zwischen Jörg-Hube-Straße und Cosimastraße, entstehen Attraktionen wie eine Sportpromenade mit Boule-Feld, eine Anlage für Parcour und Calisthenics sowie Boulder-Wände zum Klettern, die vor allem Jugendliche und Erwachsene ansprechen sollen. Die Bauarbeiten auf den vorgesehenen Flächen sind derzeit in vollem Gange, bisher prägen vor allem Erdhügel das Landschaftsbild. Ist das Gelände fertiggestellt, werden Fachleute die Spielgeräte montieren. Der TÜV muss sie vor der für Sommer 2022 geplanten Freigabe abnehmen. Neben den entstehenden großen Flächen für Spiel und Freizeit gibt es im Prinz-Eugen-Park zwischen den Wohnhäusern bereits mehrere kleine Spielplätze für die unmittelbaren Anwohner.

40 Prozent für Grünflächen

Das neue Quartier, das seit 2016 anstelle der ehemaligen Prinz-Eugen-Kaserne entstanden ist, soll mit seinen ausgedehnten Rasenflächen, einer Obstbaumwiese und einem Biotop zu einer naturnahen Oase mitten in der Stadt werden. Rund 30 Hektar misst der Prinz-Eugen-Park – immerhin 40 Prozent davon sind für öffentliche Grünflächen vorgesehen. Diese entstehen in drei Bauabschnitten, beginnend mit den Flächen im Norden und Osten. Der Angerhain, auch "Grüne Mitte" genannt, dient als zentraler Platz zur Erholung, hier grenzen der Wasserspielplatz und der Kletterspielplatz direkt an. Der Südflügel umfasst den Jugendspiel- und Sportbereich. Gelegenheiten zum Sitzen wird es reichlich geben, an manchen Stellen mit Tischen. Die Gesamtkosten für die Grünflächen hat die Stadt mit rund 15 Millionen Euro veranschlagt.

Kulturbürgerhaus fehlt noch

In dem Neubaugebiet zwischen Cosimastraße, Salzsenderweg, Stradellastraße und Jörg-Hube-Straße sind inzwischen fast alle der rund 1800 Wohnungen bezogen. Als Aushängeschild des Prinz-Eugen-Parks und Vorzeigequartier für nachhaltige Stadtentwicklung gilt die Ökologische Mustersiedlung, die bereits mehrere Auszeichnungen erhalten hat, darunter den Deutschen Holzbaupreis oder den Bundespreis Umwelt & Bauen. In acht Holzbau-Projekten entstanden hier 566 Wohnungen, größtenteils zur Miete. Ziel war es, modernen Holzbau zu etablieren und neue Maßstäbe im Klimaschutz zu setzen.

Die Grundschule an der Ruth-Drexel-Straße, die in einem modularen System errichtet wurde, hat als Außenstelle der nah gelegenen Knappertsbusch-Schule bereits im September 2017 ihren Betrieb aufgenommen. Was noch fehlt, ist das geplante Kulturbürgerhaus am gegenüber liegenden Maria-Nindl-Platz, in das neben kulturellen Angeboten auch Alten- und Servicezentrum, Familienzentrum und Nachbarschaftstreff einziehen sollen. Weil es aktuell Diskussionen um drei Bäume gibt, die gefällt werden müssten, könnte sich der für Herbst geplante Baustart verzögern. Das Bürgerhaus wird nicht vor 2025 fertig sein.

Von Lohengrin bis Prinz Eugen

Der Prinz-Eugen-Park ist eine von mehreren neuen Wohnvierteln in München, die auf ehemals militärisch genutztem Gelände entstehen. 1938 als Nachrichtenkaserne für die Luftwaffe der Wehrmacht eröffnet, wurden die Gebäude nach dem Zweiten Weltkrieg von den US-Amerikanern unter dem Namen »Peterson-Kaserne« genutzt. Die Bundeswehr wählte nach Übernahme des Areals in den 50er Jahren für ihre Pionierschule schließlich den Namen Prinz-Eugen-Kaserne, der an den habsburgischen Feldherren Prinz Eugen von Savoyen-Carignan erinnert. Als die Pionierschule nach Ingolstadt umzog, erwarb die Landeshauptstadt München Anfang 2009 das Gelände. Die Kasernengebäude wurden abgetragen, das rund 30 Hektar große Areal in der Folge zum Planungsgebiet für ein neues Stadtquartier, das auf etwa 4000 Bewohner ausgelegt ist.

bs/red

Artikel vom 25.01.2022
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