Kristine Oßwald: fluss stand

Lehel · Vom 14. Juni bis 26. Juli ist in der Galerie im Foyer des Bezirks Oberbayern, in der Prinzregentenstraße 14, die Ausstellung »fluss stand« der Münchner Videokünstlerin Kristina Oßwald zu sehen.

Die Galerie im Foyer ist gefüllt mit 22 Tischen, gebaut aus einfachen Holzplatten, die auf Schragen liegen. In dem säulenhallenartigen Raum bilden sie eine Gesamtformation, die vom Eingang schräg durch den Raum auf die Fensterfront zuläuft.

Auf den Tischen liegen etwa 350 Zeichnungen. Alle wurden mit schwarzem Füller auf DIN-Formaten gezeichnet, anschließend fotokopiert, in Folien eingeschweißt und auf dicke Pappkartons montiert. Auf die Tischplatten gleichmäßig aufgelegt, werfen sie Schatten, auf denen sie zu schweben scheinen. Die Höhen der Pappen sind so gewählt, dass sie den Betrachter anreizen, die Zeichnungen aufzuheben und aus der Nähe zu betrachten.

Etwa 15 Jahre kontinuierliches Zeichnen und Schreiben hat sich auf den immer gleichen DIN-Formaten mit dem immer gleichen Füller niedergeschlagen. Etwa 350 Copyzeichnungen liegen aus, keine klassischen Originale. Zwar tragen sie wie diese eine stark subjektive, unverwechselbare Handschrift, vermeiden aber durch ihre einfache Reproduzier- und Kopierbarkeit die Aura des Einmaligen. Damit reflektieren sie die künstlerischen Zusammenhänge, in denen sie entstanden sind.

Die verschiedenen Zeichnungsserien ordnen sich verschiedenen Videoinstallationen, Drucken, Vorträgen und Performances zu, die alle in unterschiedlicher Weise im Zusammenhang mit reproduzierenden Medien stehen. Zu sehen ist »fluss stand« vom 14. Juni bis 26. Juli von Mo. bis Do., 8 bis 17 Uhr, Fr. 8 bis 13 Uhr. Nähere Infos unter Tel. 21 98 17 12.

Artikel vom 13.06.2002
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