Köllner lobt neu gewonnene weiß-blaue Einheit

»Einsatzbereitschaft und taktische Disziplin«

Neuer Mannschaftsgeist: Sechzig im Stadion Rote Erde. Foto: Manfred Forster

Neuer Mannschaftsgeist: Sechzig im Stadion Rote Erde. Foto: Manfred Forster

München/Giesing · Durch einen 2:0 (1:0)-Auswärtssieg bei der jungen Reservemannschaft von Borussia Dortmund beantwortete der TSV 1860 München die Frage, ob er auch ohne seinen unter der Woche verlustig gegangenen Ex-Kapitän Sascha Mölders sportlich bestehen kann. Nach dem Schlusspfiff im letzten Spiel der Hinrunde herrschte sichtlich große Erleichterung bei den Gästen aus der bayerischen Landeshauptstadt.

Von den rund 900 Zuschauern auf der Haupttribüne hielten es die meisten während des Spiels mit den Münchner Löwen. Das Stadion Rote Erde, das sich in Besitz der Stadt Dortmund befindet, war in der Saison1965/1966 Schauplatz des spannenden Meisterschaftskampfes zwischen der Borussia und dem TSV 1860. Am Ende der Spielzeit feierten die Sechzger ihre erste und einzige Deutsche Meisterschaft. Der Rasen mag damals ähnlich ungepflegt gewesen sein. Im Jahr 2021 ist der von Löchern und Unebenheiten gezeichnete Untergrund fast schon ein Wettbewerbsnachteil für das Ensemble hochbegabter Nachwuchskräfte aus der größten Stadt im Ruhrgebiet.

Für den fehlenden Altstar Mölders rutschte ein nur halb so altes Nachwuchstalent in den Spieltagskader. Der 18-jährige Milos Cocic debütierte sogar in der Nachspielzeit. Die in ihren grauen Auswärtstrikots angetretenen Weiß-Blauen hatten zu diesem Zeitpunkt der Borussia längst den Zahn gezogen. Giesings Michael Köllner sah vorher, »dass es bei diesen Platzverhältnissen ein Kampfspiel wird.« Seine Mannschaft habe die dafür erforderlichen Tugenden wie »Einsatzbereitschaft und Zweikampfstärke« gezeigt. Aber auch ihre »taktische Disziplin« begeisterte den Trainer, der in dieser Hinsicht »ein sehr gutes Spiel – eines unserer besten« gesehen haben wollte. Das Team habe sich gegen Borussia Dortmund II als Einheit präsentiert.

Dabei hatten die ersten Minuten noch den Gastgebern gehört, die durch Immanuel Pherai (3. Min.) und Richmond Tachie (4. Min.), zu Großchancen kamen, aber beide am stark reagierenden Münchner Schlussmann Marco Hiller scheiterten. Nach der etwas hektischen Anfangsviertelstunde bekamen die Löwen das Spiel zunehmend in den Griff und sorgten mit eigenen Offensivaktionen für Gefahr. Yannick Deichmann (16. Min.) und Fabian Greilinger (20. Min.) eröffneten sich vielversprechende Gelegenheiten. Fünf Minuten später führte der TSV 1860. Eine Flanke aus dem Halbfeld von Richard Neudecker beförderte Kapitän Stefan Lex mit einem sehenswerten Flugkopfball zum 0:1 ins Netz (25. Min.). Bis zum Ablauf der ersten Halbzeit verteidigten die Sechzger ihre knappe Führung engmaschig und gut organisiert. Es gab kaum ein Durchkommen für die Borussen.

Nach dem Seitenwechsel traf Dortmunds Berkan Taz nach einem direkten Freistoß aus rund 20 Metern nur das Außennetz (47. Min.). Ein weiteres Tor fiel postwendend auf der anderen Seite. Wieder war Neudecker der Ausgangspunkt. Eine Ecke von ihm landete bei Semi Belkahia, dessen gefährlicher Kopfball ins Toraus geklärt wurde. Der nächste Versuch Neudeckers erreichte Marcel Bär, der mit einem platzierten Kopfball zum 0:2 Torhüter Stefan Drljaca keine Abwehrmöglichkeit ließ (49. Min.). Die Gäste schienen bis zum Schlusspfiff einem dritten Treffer näher zu sein als die Borussia dem Anschlusstor. In der 84. Minute klatschte nach einer Ecke des eingewechselten Erik Tallig ein Kopfball von Belkahia an die Querlatte. Tachie, dem der Spielverlauf keine Freude bereitet hatte, leistete sich zwei Minuten vor dem Ablauf der regulären Spielzeit noch ein hartes Foul an Greilinger, das Schiedsrichter Nico Fuchs mit einem Platzverweis für den Dortmunder ahndete (88. Min.).

Die letzte Partie, ehe es in die Weihnachtsferien geht, führt den TSV 1860 München am Montag, den 20. Dezember, um 19 Uhr zum FC Würzburger Kickers ins Stadion am Dallenberg. Der ambitionierte Zweitliga-Absteiger aus Unterfranken war mit höheren sportlichen Zielen in die Saison gestartet, steckt nach Abschluss der Vorrunde jedoch als Vorletzter knietief im Abstiegskampf.

(as)

Artikel vom 12.12.2021
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