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Ein Ausflug ins Moos
Informationslehrpfad Riedmoos erklärt die Geschichte des Dachauer Mooses
Auf dem Weg zwischen der Ortschaft Riedmoos und dem Unterschleißheimer See gibt es allerhand Infos rund um das Dachauer Moos. Foto: Stefan Dohl
Unterschleißheim · Was ist das Moos? Wie ist es entstanden und was kann es uns heute noch bieten? Und wie schützen wir seine letzten Ureinwohner wie den Kiebitz? Auf dem Informationslehrpfad zwischen der Ortschaft Riedmoos und dem Unterschleißheimer See werden diese und weitere Fragen beantwortet.
Zusammen mit dem Verein Dachauer Moos e. V. und der Hilfe engagierter Bürger wurde der Lehrpfad in Riedmoos in den vergangenen Monaten überarbeitet und attraktiv neugestaltet. Fünf neue Tafeln informieren nun über Artenvielfalt, Moos, Klimawandel und die Geschichte vom einst ärmlichen Unterschleißheimer Dorf Riedmoos.
Denn früher mieden die Menschen das Moos, denn es war unwegsam, wild und landwirtschaftlich nicht nutzbar. Lediglich die Ränder wurden von den Bauern der umliegenden Dörfer als magere Viehweide genutzt. Für die Adligen stellte es ein wildreiches Jagdgebiet dar. Erst durch den Torfabbau im 19. Jahrhundert begann die Besiedlung des Mooses. Die Eisenbahn, Münchner Brauereien und Großgärtnereien verlangten nach dem billigen Brennmaterial.
Im Jahr 1844 wurde als erstes Gebäude im heutigen Ortsbereich von Riedmoos das sogenannte Torfstecherhaus erbaut. 1860 errichtete die Torfpreß-Actiengesellschaft dann ein „Wohnhaus mit Stall, Torfpreßgebäude und Trockenstadel, Dampfmaschinengebäude und Kochhütte“. Diese Gebäude wurden im Kataster von 1861 erstmals unter dem Namen Riedmoos geführt. Sie erhielten die Hausnummer 1 und befanden sich dort, wo man heute den Riedmooser Hof findet. In Folge kamen immer mehr Menschen ins Moos, Torfarbeiter der Torfpreß-Actiengesellschaft und solche, die hier ein Stück Land erwarben, Vieh hielten und Torf im Nebenerwerb stachen.
Der Ort wuchs. 1898 wurde eine Kantine errichtet, um die wachsende Zahl von Torfarbeitern zu versorgen. Durch die Begradigung des Schwebelbachs in den 1920er Jahren konnte das Wasser aus dem Moos nun noch effektiver Richtung Amper abgeführt werden. Das typische Moos ging dabei verloren, aber man gewann zusätzlichen Baugrund östlich der Würmbachstraße.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde viele Heimatvertriebene angesiedelt und bekamen eine Chance, sich eine neue Existenz aufzubauen. So entstanden etliche weitere Höfe und Wohnhäuser im Ort. In den 1960er und -70er Jahren wurden im großen Stil Kleingärten angelegt. Heute ist Riedmoos auch ein beliebter Wohnort vor den Toren der Metropole München geworden und hat sich seinen ländlichen Charme bewahrt. Bewirtschaftete Höfe gibt es im Ort jedoch inzwischen nur noch wenige.
Die Entstehung vom Dachauer Moos
Das Dachauer Moos reicht von Germering und Maisach im Südwesten über Dachau bis nach Freising im Nordosten. Die Ursprünge reichen in die Zeit zurück, als vor 10.000 Jahren die Alpengletscher schmolzen. Gewaltige Schmelzwasserströme rissen Gerölle mit sich und verfrachteten dieses Gestein. Mehrere Erosionsphasen ließen so die Münchener Schotterebene entstehen. Unter dem Schotterkörper lagert der sogenannte Flinz. Auf dieser wasserstauenden Schicht fließt ein mächtiger Grundwasserstrom. Am Nordrand der Ebene gelangt das Grundwasser an die Oberfläche. In der Folge wuchsen hier überwiegend Schilf, Riedgewächse und Moose. Absterbende Pflanzen wurden nicht vollständig zersetzt und reicherten sich als Torf an. Die Torfmächtigkeit erreichte ursprünglich bis zu fünf Meter und mehr.
Artikel vom 03.11.2021Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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