„Coviddioten“ und „Aluhutträger“

Ebersberg-Landkreis · Mit gewaltfreier Kommunikation durch die Pandemie

Der Online Vortrag findet im Rahmen der Wochen der Toleranz statt.  Foto: VA

Der Online Vortrag findet im Rahmen der Wochen der Toleranz statt. Foto: VA

Ebersberg-Landkreis · Die COVID-19-Pandemie werde auch zum sozialen Belastungstest, prognostizierte bereits im April 2020 das renommierte Helmholz-Institut und stellte schon ganz am Anfang der Pandemie fest: „Die Welt befindet sich in einem großen gesellschaftlichen Experiment mit unklarem Ausgang.“ Die Wissenschaftler beobachteten schon damals „eine Abnahme der ehrlichen Kommunikation“, sie sahen darin die Gefahr, dass „Verschwörungstheorien Nahrung finden“.

Es würden Wahrheiten eingefordert, die es nicht geben könne, und Sicherheiten kommuniziert, die man nicht garantieren könne. Das gefährde die Verbundenheit, die die Gesellschaft in dieser besonderen Situation derzeit benötige, so die Wissenschaftler.

Heute 20 Monate später, sind viele dieser Prognosen eingetroffen. Die Gesellschaft befindet sich tatsächlich auf einem Konfrontationskurs, das verächtliche Etikettieren und das Abwerten von Menschen gehört schon fast zur Alltagssprache. Begriffe wie „Schlafschafe“, „Systemlinge“, „Coviddioten“ oder „Aluhutträger“ sind seit Monaten im gesellschaftlichen Sprachgebrauch zu finden und führen zu einer immer weiteren Polarisierung.

In seinem Zoom-Vortrag am Dienstag, 9. November im Rahmen der diesjährigen „Wochen der Toleranz“, will Benjamin Grünbichler, Geschäftsführer der gemeinnützigen Stiftungsgesellschaft neon, etwas Positives dem Konfrontationskurs entgegensetzen und den Fokus auf eine Kommunikation legen, die hilft, bewusster zuzuhören und dem Gegenüber respektvolle Aufmerksamkeit zu schenken, auch wenn dessen Überzeugungen den eigenen Ansichten zuwiderlaufen.

Mit der GFK-Methode (Gewaltfreie Kommunikation), entwickelt bereits in den 1970er-Jahren in den USA von dem Psychologen und Therapeuten Marshall Rosenberg, will Grünbichler aufzeigen, wie wichtig aufrichtige Kommunikation und das wirkliche Einander-Zuhören bei der Lösung der Konfliktsituation sind. Grünbichler: „Beide Seiten sollen die Konflikte lösen, ohne dass es Gewinner und Verlierer gibt.“

Der 90-minütige Zoom-Vortrag mit Ausstauschrunde beginnt um 19 Uhr. Um Anmeldung bis Montag, 8. November per E-Mail: info@kbw-ebersberg.de oder Telefon 08092/850790 wird gebeten. Es fällt keine Teilnehmergebühr an.

Artikel vom 29.10.2021
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