Unterstützung & Integration

Haarer Helferkreis sucht dringend noch Verstärkung

Gemeinsam Integration anpacken: Der Haarer Helferkreis braucht weitere helfende Hände und sucht daher Verstärkung in und um Haar. Foto: CC0

Gemeinsam Integration anpacken: Der Haarer Helferkreis braucht weitere helfende Hände und sucht daher Verstärkung in und um Haar. Foto: CC0

Haar · Deutsch lernen, Begleitung bei Arztbesuchen, Behörden aufsuchen – wer in ein fremdes Land kommt, braucht im Alltag häufig Unterstützung. Nicht nur das Ausfüllen von Anträgen und Formularen kann schwierig sein, auch die allgemeinen Gepflogenheiten sind fremd, wenn man aus einem anderen Kulturkreis kommt.

Und gerade nach einer Flucht vor Krieg, Gewalt und Armut sind Menschen schon mit Alltäglichem oft überfordert. Geflüchtete zu unterstützen, das hat sich der Helferkreis Haar bei seiner Gründung 2013 – damals in der Jesuskirche – vorgenommen. Mittlerweile wurden einige beeindruckende Erfolgsgeschichten geschrieben. Jetzt könnten die Helfer*innen jedoch wieder Verstärkung gebrauchen.

Eine Integrations- Erfolgsgeschichte

Während der großen Flüchtlingswelle im Jahr 2015 wurden in ganz Deutschland alle Kräfte gebündelt, um den Ankommenden zu helfen. Auch in der Gemeinde Haar war man sehr schnell unterstützend tätig: Es gab unterschiedlichste Freizeitprojekte, wie gemeinsames Kochen oder Fußballspielen, in der Kleiderkammer wurden gespendete Bekleidung und Alltagsgegenstände sortiert und weitergegeben, es wurden Sprachkurse abgehalten, Behörden- und Arztgänge begleitet, Kinder betreut und vieles mehr. Die Asylbewerber waren zu Beginn in Notunterkünften wie unseren Turnhallen untergebracht, kamen dann in einer Traglufthalle unter und bezogen schließlich verschiedene Unterkünfte. Es begann die Zeit, in der die Menschen nicht nur ihre Asylanträge stellen mussten, sondern auch Arbeit und Wohnung suchten. Die Kinder kamen in Kitas und Schulen, Ausbildungsplätze wurden gesucht – die Integration startete erfolgreich.

Sechs Jahre ist es mittlerweile her, dass der kleine Syrerjunge A. mit Onkel und Tante, mit Cousin und Cousine direkt aus dem Bürgerkriegsland Syrien zu uns nach Haar kam. Sein Berufswunsch: Pilot. Heute - sechs Schuljahre später - ist er der "Überflieger" in der Realschule Vaterstetten. Der 16-jährige darf die 9. Klasse überspringen, sein Zeugnis weist fast nur Einsen auf. Fleiß und Begabung sind das eine, das andere ist mit Sicherheit die Hilfe eines Haarer Ehepaares aus dem Kreis der Flüchtlingshelfergruppe. Zweimal in der Woche geben die beiden A. in Deutsch, Grammatik und Lesen Nachhilfe, dazu Mathe und später noch Physik. Und auch für den Ausgleich nach all der Paukerei sorgt das Ehepaar: Sie nehmen den Jungen mit zu Ausflügen – und bescheren damit viel Freude. Auf beiden Seiten.

Unterstützung dringend gesucht

Nach acht Jahren sind im Helferkreis heute noch etwa 15 Haarer aktiv, die meisten sind fest eingebunden in die Betreuung einzelner Familien bzw. Personen. Doch die Helfer*innen sind mittlerweile an ihren Kapazitätsgrenzen angekommen und wünschen sich dringend Verstärkung. Denn selbst wenn sich die Aufgaben im Laufe der Jahre bei den Geflüchteten verändert haben, so ist der Bedarf an Unterstützung immer noch groß. Und da auch die Krisenherde weltweit weiter brodeln, kommen immer wieder Flüchtende zu uns nach Haar. Wer also Zeit und Freude daran hat, Menschen aus anderen Kulturkreisen in schwierigen Lebenssituationen zur Seite zu stehen und den Start bei uns zu erleichtern, der kann sich an die Integrationsbeauftragte der Gemeinde Haar, Kerstin Onwuama, wenden. Entweder per E-Mail unter onwuama@gemeinde-haar.de oder unter Telefon 089/46002.

Artikel vom 13.10.2021
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