Ausstellung "Denken und Ahnen"

Buchet8 feiert 30 Jahre Kulturzentrum Seidlvilla

Sillleben Blumen von Iris Hackl. Foto: VA

Sillleben Blumen von Iris Hackl. Foto: VA

Schwabing · Atmosphärische und kulissenhafte Orte entstehen in ortsbezogenen Installationen. Auf die speziellen Raumsituationen der Seidlvilla reagieren die Künstler:innen von Buchet8 mit unterschiedlichen Techniken, Motiven und Materialien. Intuitiv erfasste Zusammenhänge zwischen Denken und Ahnen werden gefunden und in neuer Zusammensetzung präsentiert.

Buchet8 besteht in wechselnden Zusammensetzungen seit annähernd 30 Jahren – ungefähr so lange, wie es die Seidlvilla in ihrer jetzigen Form als Kulturzentrum mittlerweile gibt, nachdem das Anwesen von engagierten Menschen gerettet worden war.

Heike Bildhauer komponiert mit vorwiegend textilen Werkstoffen erzählerische Installationen: „Ich ehre die guten Geister des Hauses, die mit ihrem Wesen und ihrer Arbeit diesen Lebensraum täglich gepflegt, geputzt, gebohnert, die gespült, die die Wäsche gebleicht und die Villa – auch im wörtlichen Sinne - zum Glänzen gebracht haben.“

Iris Hackl erkundet in ihren malerischen, fotografischen und objektgebundenen Arbeiten die Grenzen zwischen Abstraktion und Realismus. Der Farbe kommt dabei ein wesentlicher Part zu und forciert die emotionale Umsetzung. Assoziatives Vorgehen in der Verbindung des Materials mit dem vorgefundenen Ort erweckt ein neues Bild, das durch Erinnern, Verfremden und neu anvisierte Blickwinkel einen eigenen Zugang zu einer bildimmanenten Welt ermöglicht.

Margrit Hohenberger arbeitet mit Fernrohren aus Gipsabguss. Sie scheinen zum Haus gehörend und stehen für Distanz und Nähe, für fern und nah. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gleichzeitig; ein Gedanke, der auch mit der dreißigjährigen Geschichte der Künstlergruppe korreliert. Geometrische Objekte und schwebende Formen aus dem Naturmaterial Sisal reagieren auf den städtischen Umraum, die Sehnsucht nach Naturlandschaft inmitten der Stadt.

Enno Lehmanns Installation mit transluzenten Praffintafeln bewegt sich in der gedanklichen und assoziativen Annäherung an die Seidlvilla zwischen „muten, wähnen und ahnen“: „Die Seidlvilla lerne ich gerade erst kennen und gerade dass sie sich in der Ich-Form vorstellt, lädt mich dazu ein, mich zu fragen, wie es dazu kam. Wie könnte das ge-wesen sein? – wesen als Verb gedacht – wie lebte es sich für die, welche die Villa erbauten und belebten?“

Die Ausstellung ist vom 23. Oktober bis zum 19. Dezember täglich (außer 30./31. 10., 1. 11. sowie 27./28. 11.) von 12 bis 19 Uhr, bei freiem Eintritt, zu sehen. Im November und Dezember finden jeweils Führungen mit anschließendem Gespräch statt. Mehr Infos dazu gibt es unter www.seidlvilla.de

Artikel vom 11.10.2021
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