Regionalligist Buchbach unterliegt 1860 München

Mit Spielglück ins Landespokal-Halbfinale

Vorbereiter und Torschütze: Stefan Lex. Archivfoto: Anne Wild

Vorbereiter und Torschütze: Stefan Lex. Archivfoto: Anne Wild

München/Giesing · Im Viertelfinale des bayerischen Toto-Pokal-Wettbewerbs lieferte der Regionalligist TSV Buchbach am Freitagabend beim 2:3 (1:0) vor ausverkauftem Haus (2.400 Zuschauer) den klassenhöheren Gästen aus der Landeshauptstadt einen großen Kampf. Doch auch eine zweimalige Führung reichte den Oberbayern nicht für die erhoffte Sensation. Am Ende hatte der favorisierte TSV 1860 München die Nase vorn. Welche sportlichen Probleme man gegen einen klassentieferen Gegner bekommen kann, erlebte auch Titelverteidiger Türkgücü München, der beim unterfränkischen Regionalligisten TSV Aubstadt mit 1:3 aus dem Pokal ausschied.

Sechzigs Kapitän Stefan Lex, der früher selbst das Trikot der Buchbacher trug, hatte vor dem Spiel prophezeit: »Für uns als Auswärtsmannschaft ist es das ekligste Los, Freitagabend dort spielen zu müssen. Das wird sicher eine ganz harte Nummer.« Mit seiner Einschätzung lag er richtig. Unter Flutlicht und auf schwierig zu bespielendem Untergrund boten die Rot-Weißen den Gästen kämpferisch und läuferisch sehr gut Paroli und wurden für ihr Engagement kurz vor dem Pausenpfiff belohnt. Jonas Wieselsberger hatte sich über die rechte Seite durchgesetzt, seine flache Hereingabe schob Christian Brucia abgeklärt zur 1:0-Führung (42. Min.) über die Linie.

Nach dem Pausentee schickte Giesings Trainer Michael Köllner mit Kapitän Sascha Mölders einen weiteren Stürmer auf das Feld. Die Gäste rissen das Spiel nun an sich und erhöhten von Minute zu Minute den Druck. Gut zehn Minuten dauerte es, ehe der Ausgleich fiel. Eine platzierte Flanke von Stefan Lex köpfte Tim Linsbichler zum 1:1 in die Maschen (57. Min.). Doch die Antwort des Underdogs folgte auf dem Fuß. Der nicht immer sattelfest wirkende Unparteiische Wolfgang Haslberger wollte nach einer Berührung von Lex an Bruscia, der theatralisch abhob, ein Foul erkannt haben und pfiff zum Entsetzen der Gäste Strafstoß. Samed Baher nutzte die Chance und verwandelte sicher zum 2:1 (60. Min.).

Als auf der Gegenseite der enteilte Lex im Strafraum von Innenverteidiger Alexander Spitzer durch einen Schubser regelwidrig zu Fall gebracht wurde, winkte der Schiedsrichter dagegen ab (62. Min.). Löwen-Trainer Michael Köllner empörte sich derart über die Szene, dass er die Gelbe Karte erhielt. Doch auch Lex fand: »Ich spiele so lange schon Fußball, aber an zwei derartige Fehlentscheidungen innerhalb von zwei Minuten kann ich mich nicht erinnern.« Die wütenden Gäste belagerten nun regelrecht das Tor des TSV Buchbach und kamen zum verdienten Ausgleich. Einen Freistoß von Richard Neudecker verlängerte Lex per Kopfball zum 2:2 in die lange Ecke (73. Min.).

In der Schlussviertelstunde versuchten die Hausherren mit allen Mitteln die Zeit verstreichen zu lassen, um sich ins Elfmeterschießen zu retten, das im Landespokal bereits nach 90 Minuten erfolgt. Doch der Drittligist aus München setzte energisch nach und suchte die Entscheidung in der regulären Spielzeit. Nach einer Ecke von Phillipp Steinhart, die Marcel Bär in der 86. Minute wuchtig an die Querlatte köpfte, stand den Buchbachern das Glück noch zur Seite. Drei Minuten später sorgte Dennis Dressel für kollektiven Jubel bei den Gästen, als er ein Zuspiel von Erik Tallig mit einem harten Schuss von der Strafraumgrenze aus zum 3:2 nutzte (89. Min.).

Weniger Spielglück hatte der zweite Münchner Verein im Viertelfinale. Türkgücü unterlag bei den nach ihrer Spielstätte »Grabfelder« genannten Regionalliga-Kickern vom TSV Aubstadt. Die Unterfranken siegten nach einer überzeugenden Vorstellung mit 3:1 (2:1). Eine bittere Enttäuschung für den Pokal-Titelverteidiger, der trotz eines wieder einmal vorzeitigen Trainerwechsels – für Petr Ruman übernahm Peter Hyballa – bislang deutlich hinter den eigenen Erwartungen zurückbleibt. Die restlichen Partien im Viertelfinale des bayerischen Pokal-Wettbewerbs tragen die Regionalligisten FV Illertissen und SpVgg Bayreuth (9. November, 19 Uhr) sowie in einem unterfränkischen Derby der 1. FC Schweinfurt und der Drittligist FC Würzburger Kickers (13. November, 14 Uhr) aus.

(as)

Artikel vom 09.10.2021
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