Von Arabisch bis Tschechisch

Münchner Übersetzer-Forum feiert 25. Geburtstag

Der MÜF-Vorstand (von links oben nach rechts unten): Tanja Handels, Jan Schönherr, Felix Mayer, Alexandra Baisch, Janine Malz, Andrea O'Brien. Foto: Verein

Der MÜF-Vorstand (von links oben nach rechts unten): Tanja Handels, Jan Schönherr, Felix Mayer, Alexandra Baisch, Janine Malz, Andrea O'Brien. Foto: Verein

München · München ist Verlagsstadt, Wirkungsstätte großer Literaten, aber, was kaum jemand weiß, auch eine Hochburg der Literaturübersetzer. Dabei handelt es sich zumeist um Soloselbständige, die allein in ihrer Schreibstube tüfteln und von den Verlagen beauftragt werden, fremdsprachige Literatur ins Deutsche bzw. ihre jeweilige Muttersprache zu übersetzen.

Übersetzer ist ein recht einsamer Beruf, doch glücklicherweise gibt es Institutionen wie das Münchner Übersetzer-Forum (MÜF) – einen Verein, der inzwischen 174 Übersetzer/innen von Belletristik, Kinder- und Jugendbüchern, Sachbüchern, Hörfunk, Theater und Film beherbergt, die aus dem Englischen, Französischen, Italienischen, Spanischen, Katalanischen, Portugiesischen, Niederländischen, Dänischen, Norwegischen, Schwedischen, Finnischen, Isländischen, Estnischen, Ungarischen, Slowenischen, Tschechischen, Russischen, Arabischen und Chinesischen übersetzen.

Was 1974 als loser Stammtisch begann, etablierte sich schon bald als festes Treffen der Übersetzer aus München und Umland. Anfang der 1990er-Jahre entstand der Wunsch, sich nicht nur zum Kollegenplausch zu treffen, sondern auch berufsrelevante Themen zu besprechen. Die Idee fand großen Anklang und nicht zuletzt dank der Initiative von MÜF-Aktivisten der ersten Stunde wie Burkhart Kroeber, Josef Winiger, Rosemarie Tietze, Rudolf Hermstein und Regina Rawlinson traf sich bald eine Handvoll Kollegen und Kolleginnen einmal im Monat in dem von der Stadt München bereitgestellten Kaminzimmer des Hildebrandhauses, der heutigen »Monacensia«.

Anfänge im Hildebrandhaus

Ein vorübergehendes Domizil, soviel war klar, und wie es der glückliche Zufall wollte, sollten die Literaturübersetzer im neu eröffneten Literaturhaus München eine feste Heimat finden. Reinhard Wittmann, der es inhaltlich konzipierte und von 1996 bis 2016 führte, bot an, die Arbeitstreffen dorthin zu verlagern. Unter einer Bedingung: Es musste ein Verein gegründet werden. Ein paar Übersetzer/innen nahmen sich dieser Aufgabe an und erwirkten die Gemeinnützigkeit. So kam am 7. Oktober 1996 erstmals das neugegründete Münchner Übersetzer-Forum zusammen, das bis heute eine enge Partnerschaft zum Literaturhaus pflegt.

Einmal im Monat organisiert der Verein eine Veranstaltung, darunter weiterbildende und anderweitig berufsrelevante Workshops für die Mitglieder oder auch Lesungen für die Öffentlichkeit. Darüber hinaus findet am ersten Dienstag jedes Monats ein Stammtisch statt. Pandemiebedingt konnte der Verein infolge von Online-Veranstaltungen seinen Mitgliederkreis auf das gesamte Bundesgebiet ausdehnen – inzwischen sitzen einige MÜF-Mitglieder in Marburg, Berlin und sogar Palermo.

Weitere Informationen zum Verein gibt es online unter www.müf.de

Artikel vom 07.10.2021
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