Neue Sonderausstellung im Bayerischen Nationalmuseum

München · Glanzvolle Glückwünsche für den Prinzregenten

 Vor dem Bayerischen Nationalmuseum steht die Statue des Prinzregenten Luitpold. Foto klein: Prinzregent Luitpold von Bayern (1821-1912). Fotos: bs / gem

Vor dem Bayerischen Nationalmuseum steht die Statue des Prinzregenten Luitpold. Foto klein: Prinzregent Luitpold von Bayern (1821-1912). Fotos: bs / gem

München · Anlässlich seines 200. Geburtstags feiert das Bayerische Nationalmuseum (Prinzregentenstraße 6) den Prinzregenten Luitpold (1821-1912), einen der bis heute beliebtesten Vertreter des bayerischen Königshauses. Die Sonderausstellung "Glanzvolle Glückwünsche. Geburtstagsgaben für Prinzregent Luitpold" läuft bis zum 27. März 2022.

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Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen die ihm an seinen runden Geburtstagen 1891, 1901 und 1911 überreichten Glückwunschadressen, faszinierende Arbeiten hochrangigen Kunsthandwerks im großen Format. Auf glanzvolle Weise verbinden diese bisher größtenteils völlig unbekannten Werke die verschiedensten künstlerischen Techniken von der Goldschmiedekunst über den Lederschnitt bis zur Stickerei und der Aquarellmalerei. Das stilistische Spektrum reicht von unterschiedlichen Spielarten des Historismus bis zum Jugendstil.

Die Ausstellung wirft ein beeindruckendes Schlaglicht auf die vitale kulturelle Entwicklung der nach dem Jubilar als Prinzregentenzeit bekannten Periode. Gemälde, Skulpturen, kunsthandwerkliche Arbeiten und historische Fotografien verleihen der imponierenden Persönlichkeit Luitpolds und seinen bravourösen Geburtstagsfeierlichkeiten eine ganz besondere Anschaulichkeit. Originelle Memorabilien – wie zum Beispiel die Joppe, die der oft als "Herrscher ohne Krone" titulierte Monarch bei seinem Tod getragen haben soll – setzen emotionale Akzente.

Luitpold handelte, obwohl er von 1886 bis 1912, also über ein Vierteljahrhundert, mächtigster Mann im Königreich Bayern war, "nur" als Stellvertreter: Er regierte für seinen psychisch kranken Neffen, König Otto I., sowie zuvor kurz anstelle Ludwigs II., der wenige Tage nach seiner Entmündigung im Starnberger See ertrank. Der erst mit 65 Jahren in höchste Verantwortung aufgestiegene Prinz schaffte es, die bayerische Monarchie, deren Ansehen unter dem exzentrischen Ludwig II. gelitten hatte, in die Moderne zu führen - und erfreute sich selbst ungeahnter Beliebtheit: Zahlreiche Straßen, Plätze, Brücken, Parks und Denkmäler im Königreich wurden Luitpold schon zu Lebzeiten gewidmet, auch die Prinzregententorte, deren acht dünne Biskuitböden der Zahl der damaligen bayerischen Regierungsbezirke entsprechen.

Artikel vom 05.10.2021
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