Kommunalmuseum ohne Feuerwehr?

München · Seit Jahren kämpfen die Freunde des Münchner Trambahnmuseums (FMTM) und des Omnibus-Clubs München für den Erhalt des ehemaligen Trambahndepots an der Westendstraße als kommunales Museum für Trambahn, Omnibus und Feuerwehr.

In verkehrsgünstiger Lage soll ein neuer Besuchermagnet entstehen, in dem mehr als 80 Straßenbahnen, Omnibusse und Feuerwehrfahrzeuge im Originalambiente eines Straßenbahnbetriebshofs aus den 30er Jahren zu besichtigen sind. Ergänzt durch viele hundert Schaustücke, historischen Fahrverkehr und eine lebendige Museumswerkstätte entstünde so ein in Deutschland einzigartiges Museum.

Da eine endgültige Entscheidung der Münchner Stadtregierung für das neue Museum jedoch nun schon Jahre auf sich warten lässt, überlegt die Berufsfeuerwehr München anscheinend, ihre ca. 30 Museumsfahrzeuge an einem anderen Ort in Bayern auszustellen. Im Gespräch ist dabei das Chiemgau, das sich durch die attraktiven Fahrzeuge der Münchner Feuerwehr neue Besucherströme und Touristen verspricht.

Besonders ärgerlich ist dabei für die beiden Vereine, dass die 30 Museumsfahrzeuge der Münchner Berufsfeuerwehr in den letzten Jahren mit Münchner Steuergeldern komplett restauriert wurden und somit einen einzigartigen historischen Schatz darstellen, der nun den Münchnern für immer verloren gehen könnte.

Nur eine rasche Entscheidung für das neue Kommunalmuseum im Westend kann die Abwanderung des Museumsbestandes der Berufsfeuerwehr München noch stoppen. »Die Münchner Politiker müssen den mit der Restaurierung der Fahrzeuge eingeschlagenen Weg weitergehen und dafür sorgen, dass die historischen Bestände der Feuerwehr und der Verkehrsbetriebe den Münchnern erhalten bleiben und auch besichtigt werden können. Und dafür bietet das neue Kommunalmuseum im Westend die besten Voraussetzungen«, so Markus Trommer, 1. Vorsitzender FMTM e. V.

Artikel vom 05.06.2002
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