Schüler aus Bogenhausener Schule in Frankreich

LEONARDO bewegt

Die Europaklasse und ihr Organisator Ralf Kluger wurden von Monsieur Henry Capell, dem Direktor der »lycee professionnel LE CHATELIER«, herzlich begrüßt.	Foto: Ralf Kluger

Die Europaklasse und ihr Organisator Ralf Kluger wurden von Monsieur Henry Capell, dem Direktor der »lycee professionnel LE CHATELIER«, herzlich begrüßt. Foto: Ralf Kluger

Bogenhausen · Leonardo da Vinci war ein Mann mit Visionen und Ideen. Unter seinem Namen wurde im Jahr 1995 ein Projekt ins Leben gerufen, das in Europa mehr Zusammenarbeit der Berufsschulen zur Berufsvorbereitung fördert.

Im Rahmen dieses Programms fand im März der erste Schüleraustausch einer Marseiller und einer Münchner, bzw. einer Bogenhausener Schule statt. Die Berufsschule zur Berufsvorbereitung am Bogenhauser Kirchplatz war mit einer eigens für diesen Austausch gegründeten Europaklasse zu Gast am »lycee professionnel LE CHATELIER«, einer dortigen Berufsschule.

»Dieses Projekt ist eines von vielen in der deutschen Bildungspolitik. Die Jugendlichen sollen mehr Mobilität entwickeln und auf den Arbeitsmarkt in Europa vorbereitet werden«, erklärt Elisabeth Mannek-Reichelt vom Europabüro der Fachabteilung für das Berufliche Schulwesen. Gegen die Vorurteile und für die Einbeziehung seiner Schüler hatte Ralf Kluger, der Organisator der Bogenhauser Berufsvorbereitenden Schule, aller größte Energie aufgebracht. »Meistens sind die Familienverhältnisse nicht intakt, es gibt Sprach- und Lernprobleme. Damit sie richtig im Schul- und später im Ausbildungssystem eine Chance haben, werden durch diese Art der Förderung neue Wege gegangen«.

Alles begann vor drei Jahren mit einem Gastbesuch Münchner Lehrer in Frankreich. Durch seine eigenen Erfahrungen beflügelt, stellte der engagierte Lehrer daraufhin einen Antrag auf Schüleraustausch. »In Marseille ist die Situation mit vielen Arbeitslosen, großem Ausländeranteil und schlechten Aussichten für Ausbildungsplätze sehr ähnlich«, erzählt Kluger. Der Lehrer richtete extra eine Europaklasse ein. Bereits 16 Wochen im Voraus schulte er die Teilnehmer in französischer Sprache, Landeskultur und richtigem Verhalten im Gastland. So vorbereitet ging die achtköpfige Gruppe vom 8. - 29. März auf die Reise. Neben Unternehmensbesichtigungen standen kulturelle und sportliche Veranstaltungen der Gastschule auf dem Programm.

»Ich denke mit diesen Programmen haben Schüler bessere Chancen bei Bewerbungen und an den Berufsschulen«, berichtete Teilnehmer Yusuf Koca, 17. Und weiter: »Wir hatten ja vor allem auch viel Spaß, lernten das Ausland kennen und haben jetzt schon Erfahrungen gesammelt die so im Leben wohl nicht mehr geboten werden«. Er beginnt im September eine Ausbildung zum KFZ Mechaniker.

Die Reiseergebnisse präsentieren Schüler und Organisator am Tag der offenen Tür, 10. Juli, in ihrer Schule Bogenhauser Kirchplatz 3. Dafür bereiten sie eine Multimediapräsentation vor. ds

Artikel vom 05.06.2002
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