Klare Sieger in Las Vegas

Studenten der TUM gewinnen Elon Musks “Not-a-Boring-Competition”

Das TU-Team in Las Vegas freut sich über den Erfolg seiner Maschine. Foto: TUM Boring

Das TU-Team in Las Vegas freut sich über den Erfolg seiner Maschine. Foto: TUM Boring

München · Am vergangenen Sonntag fand Elon Musks Wettbewerb „Not-a-Boring Competition“ in Las Vegas statt. Acht studentische Teams aus aller Welt traten dort mit ihren selbstgebauten Bohrmaschinen gegeneinander an. Die Mission: eine 30 Meter lange "Tunnel-Strecke" bohren. Das Team der Technischen Universität München (TUM), TUM Boring, schaffte 22 Meter der vorgegebenen Strecke und ging damit als klarer Sieger hervor.

Nur zwei Teams schafften die Sicherheitsprüfung

Nur zwei Teams bestanden die strengen Sicherheitsprüfungen und durften auf der gesamten Wettbewerbsstrecke von 30 Metern antreten: TUM Boring und Swissloop Tunneling (ETH Zürich). Das Schweizer Team wurde allerdings durch technische Schwierigkeiten ausgebremst und konnte nicht starten. Klarer Sieger wurde TUM Boring mit 22 Metern gebohrtem Tunnel. Die restlichen Teams durften wegen der Sicherheitsauflagen lediglich wenige Meter ihrer Technologie demonstrieren, dabei bohrte MIT Hyperloop III (Massachusetts Institute of Technology) mit drei Metern die weiteste Strecke.
„Not-a-Boring Competition“ wird von „The Boring Company“ ausgelobt, ein Tunnelbau- und Infrastrukturunternehmen, das vom Unternehmer Elon Musk gegründet wurde. Der Name des Wettkampfs spielt mit der doppelten Bedeutung des Wortes Boring im Englischen: Es bedeutet sowohl Bohren als auch langweilig.

400 Teams hatten sich beworben

Studentische Teams aus der ganzen Welt werden dabei aufgerufen, einen 30 Meter langen und halben Meter breiten Tunnel mit ihren selbst entwickelten Tunnelbohrmaschinen (TBM) zu bohren. Etwa 400 Teams hatten sich mit ihrem Konzept für eine Tunnelbohrmaschine beworben, 12 wurden ausgewählt – unter anderem die Studierenden der TUM. Acht Finalisten waren angereist, um in Las Vegas gegeneinander anzutreten. Wiederum nur zwei Teams wurden nach dem strengen Safety Briefing für die eigentliche Tunnelbohrung zugelassen.

Bestes Navigationssystem ausgezeichnet

Neben dem Hauptpreis gewann TUM Boring in der Nebenkategorie für das beste Navigationssystem. Wie schnell die TBM genau gebohrt hat, können die Studierenden noch nicht sagen, da die Auswertung der Daten erst in einigen Tagen vorliegt.
„Wir waren sehr gut vorbereitet“, erklärt Max Herbst, einer der Projektleiter von TUM Boring. „Ein großer Vorteil für uns war, dass wir unsere Maschine bereits zwei Wochen vor dem Wettbewerb in Houston testen konnten.“ Das größte Problem für die Studierenden war die Hitze, durch die unter anderem die Laptops beeinträchtigt wurden. Das Team musste sich daher noch auf die Schnelle eine Klimaanlage besorgen.

Zwölf Meter lang, 22 Tonnen schwer

Die Bohrmaschine von TUM Boring wiegt insgesamt 22 Tonnen, sie besteht aus einem zwölf Meter langen Container, in dem die Komponenten wie Bohrkopf, Stahlröhren und Vorschubsystem installiert sind.
Über ein Jahr hatten die über 60 Mitglieder von TUM Boring an ihrer TBM getüftelt und gebaut. Das Team entschied sich für ein Verfahren, das Pipe Jacking oder Rohrvortrieb genannt wird. Dabei werden Stahlröhren bereits während der Bohrung nacheinander in den Boden gepresst und unterirdisch miteinander verbunden.

TUM Boring setzt Siegesserie fort

TUM Boring knüpft damit an die Erfolge der TUM bei der ebenfalls von Elon Musk initiierten Hyperloop-Pod-Competition an. Der Hyperloop ist das Konzept eines Transportsystems, bei dem sich ein Hochgeschwindigkeitszug mit annähernd Schallgeschwindigkeit in einer Röhre mit Teilvakuum fortbewegen soll. Studierende des TUM-Hyperloop-Teams hatten alle vier bisherigen Wettbewerbe gewonnen, in denen es darum ging, die schnellste Kabinenkapsel zu bauen. An der Fakultät für Luftfahrt, Raumfahrt und Geodäsie startete 2020 ein Forschungsprogramm zum Hyperloop-Konzept.

Artikel vom 16.09.2021
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