Auf Seekar- und Seebergspitze hoch über den Achensee

Überschreitung am Fjord der Alpen

Der Kammweg zwischen den Gipfelzwillingen lässt sich von geschulten Bergwanderern problemlos meistern. Foto: Stefan Dohl

Der Kammweg zwischen den Gipfelzwillingen lässt sich von geschulten Bergwanderern problemlos meistern. Foto: Stefan Dohl

München/Bayern · Am Achensee gibt es viele schöne und rassige Bergtouren. Das Rofan zählt seit jeher zu einem bliebten Wandergebiet der Münchner Bergfreunde. Namen wie Guffert oder Hochriß sind wirklich allen Münchner Bergsteigern ein Begriff. Doch auch auf der Ostseite des fjordartigen Achensees gibt es Bergunternehmungen die das Prädikat absolut empfehlenswert verdienen.

Auf in die bayerischen Alpen
Wanderungen in den Münchner Hausbergen
Mit Touren-Tipps von Münchner Wochenanzeiger-Redakteur Stefan Dohl

Wunderbar aussichtsreich und spannend ist etwa die Tour zur Sonntagsspitze (1.926m) und Schreckenspitze (2.022 m). Auf dieser einsamen Runde trifft man mit hoher Wahrscheinlichkeit auch auf Steinböcke - die heimlichen Beherrscher der Alpen. Allerdings sollte man bei dieser Tour I-er-Kletterstellen sicher beherrschen und natürlich auch trittsicher sein. Die steilen Grasflanken verzeihen keinen Stolperer.

Eine andere Paradetour ist die ungemein aussichtsreiche Überschreitung von der Seekarspitze (2.053 m) zur Seebergspitze (2.085 m). Auf dieser Runde - übrigens geografisch im nordöstlichen Ende des Karwendelgebirges - bekommt man nahezu alles geboten. Oben am Grat wandert man 1.100 Meter über den azurblauen Achensee, den man von hier vollumfänglich im Blick hat.

Während der Panorama-Überschreitung sind Rofan, Karwendel und die Zillertaler Alpen die weiteren Blickfänge. Startpunkt dieser Runde ist am südlichen Ende von Achenkirch (Wanderparkplatz am Oberaubach). Nach dem Forstweg zur griabigen Seekaralm (bis Oktober offen) kraxelt man im Blockgelände mit einigen leichteren Klettereien zum ersten Gipfel, den man nach 3 bis 3,5 h erreicht hat.

Schöne Rastplätze findet man viele am Gipfelkreuz. Von der Seekarspitze wandert man nun über einen brutal aussichtsreichen Steig weiter über den flachen Sattel in Richtung Seebergspitze. Der Kamm ist meistens recht breit und nicht sonderlich ausgesetzt. Erst beim finalen zweiten Gipfelaufstieg wird das Gelände kurz nochmal schroffer und auch "luftiger", allerdings hat mir hier stets gute Stufen und Griffe, die einen sicher zum zweiten Gipfel des Tages bringen.

Die Aussicht von der etwas höheren Seebergspitze steht der von der Seekarspitze im nichts nach. Von hier hat man sogar einen noch besseren freien Blick gen Süden auf die nahe Karwendelprominenz und die Zillertaler 3000er.

Als Abstieg wählt man den schönen Steig rechter Hand bergab zum Pasillsattel und den Pasillalmen. Ab der Pasill-Alm ist es nur noch Forstweg. Den Schildern “Achenkirch, Seekaralm” folgend erreicht man wieder die bereits bekannte Seekaralm. Wahlweise über Fostweg oder Steig geht es nun wieder talwärts zum Wanderparkplatz. Stefan Dohl

Artikel vom 08.09.2021
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...