Neubiberg · Alleskönner Wildpflanzen

In der Gemeindebibliothek Neubiberg gibt es eine Ausstellung zum Thema Wildpflanzen. Foto: hw

Neubiberg · In unserer meist bis auf den letzten Quadratmeter genutzten Landschaft werden die Lebensräume für Wildpflanzen immer kleiner. Wilde Ecken in Dörfern und Städten gewinnen damit als Rückzugsgebiete zunehmend an Bedeutung. Straßen und Wegränder, Mauern und Zäune, offene Böden, Schuttplätze oder Brachflächen bieten einer ganzen Reihe besonders anpassungsfähiger Pflanzen gute Lebensbedingungen.

Diese "Ruderalpflanzen" sind kein Unkraut, sondern Multitalente. Sie besiedeln von Menschen geschaffene, aber nicht genutzte Standorte - sogenannte Ruderalflächen (vom lateinischen "Rudus" = Schutt, Mörtel). Spontan und ohne Zutun des Menschen finden sich hier auch Wildpflanzen des Grünlands (z.B. Huflattich, Schafgarbe), Wildpflanzen der Äcker (z.B. Echte Kamille , Mohn und Stockrose ) und verwilderte Kulturpflanzen.

Ruderalpflanzen sind gut für Mensch und Tier:

Pflanzen im Siedlungsbereich binden Staub und schützen offene Böden vor Austrocknung und Erosion.
Wildpflanzen begleiten uns als Teil der Stadtnatur durchs Jahr. Mit ihrer Farbenpracht und Formenvielfalt sind Ruderalpflanzen auch optisch ein Genuss!
Die trocken-warmen Ruderalflächen mit ihrer Pflanzenvielfalt sind ein Paradies für Insekten und insektenfressende Tierarten wie z.B. Igel, Spinnen, Fledermäuse, Spitzmäuse, Eidechsen oder viele Vögel.

Viele dieser Gewächse können auch unsere Mahlzeiten und die Hausapotheke mit ihren gesunden Inhaltsstoffen und wohlschmeckenden Aromen bereichern. In früheren Zeiten trauten unsere Vorfahren vielen dieser leicht verfügbaren Pflanzen magische Kräfte und besondere Heilwirkungen zu.

So fanden sie Eingang in viele Mythen und Sagen. Um diese Pflanzen dreht sich alles bei der Ausstellung "Wilde Pflanzen vor der Tür", die der Bund Naturschutz vom 14. September bis 2. Oktober 2021 in der Gemeindebibliothek im Haus für Weiterbildung am Rathausplatz in Neubiberg zeigt.

Öffnungszeiten: Di, Do, Fr: 11 bis 13 und 14 bis 19 Uhr, Mi 11 bis 13 und 14 bis 16 Uhr, Sa 10 bis 14 Uhr.

Artikel vom 10.09.2021
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen

Neubiberg (weitere Artikel)
Südost-Kurier (weitere Artikel)