Jubel und Frust über späte Tore in Braunschweig

Irre Schlussphase im Duell der Löwen

Freude über die Führung: Gästekurve im Eintracht-Stadion. Foto: Manfred Forster

Freude über die Führung: Gästekurve im Eintracht-Stadion. Foto: Manfred Forster

München/Giesing · Zu Gast beim Zweitliga-Absteiger Braunschweiger Turn- und Sportverein Eintracht von 1895, zeigten die Münchner Löwen während nahezu 90 Minuten ein starkes Spiel, kamen jedoch vor 7.389 Zuschauern nach einer turbulenten Schlussphase nicht über ein 1:1 Remis hinaus. Eine Minute vor Ablauf der regulären Spielzeit hatte Kapitän Sascha Mölders seine Farben per Handelfmeter in Führung gebracht (89. Min.). In der Nachspielzeit glückte Innenverteidiger Brian Behrendt per Kopfstoß in Folge eines Eckballs der späte Ausgleich für die Braunschweiger Löwen (90. Min. + 2).

»Es ist extrem bitter«, haderte Sechzigs Trainer Michael Köllner, der nach eigenem Bekunden das beste Auswärtsspiel seiner Mannschaft in dieser Saison gesehen hatte, mit dem Ergebnis. Dennoch sei er »zufrieden, wie wir gespielt und aufgetreten sind – diesen guten Eindruck wollen wir mitnehmen.« Die Schlussphase der Partie dürfte allen beteiligten Akteuren jedenfalls noch eine Weile im Gedächtnis bleiben.

Braunschweig-Coach Michael Schiele räumte ein, dass der Gast aus Bayern in der ersten Halbzeit mehr Spielanteile besaß und eine gute Spielanlage zeigte. Der Schlussmann der Niedersachsen, Jasmin Fejzic, hielt seiner Mannschaft mit einer sehr aufmerksamen Vorstellung den Rücken frei. Nach einer halben Stunde hatte er zudem das Glück des Tüchtigen, als der agile Richard Neudecker mit einem starken Zuspiel Marcel Bär in Szene setzte, dessen technisch anspruchsvoller Dropkick von der Unterkante der Latte zurück ins Feld prallte.

Eine weitere Vorlage von Neudecker sorgte kurz nach der Pause für Gefahr, doch Mölders scheiterte aus kurzer Distanz an Fejzic (51. Min.). In der sechzigsten Minute rauschte ein Flachschuss von Bär knapp am Braunschweiger Tor vorbei. Sein ganzes Können aufbieten musste auf der Gegenseite aber auch Marco Hiller. Der Torhüter klärte einen verunglückten Abwehrversuch von Innenverteidiger Niklas Lang, der auf das eigene Tor geköpft hatte, mit einem Blitzreflex (72. Min.). Zwei Minuten danach blieb Hiller Sieger im Eins-gegen-eins-Duell mit Enrique Peña Zauner, der allein vor ihm aufgetaucht war.

In den Schlussminuten überschlugen sich die Ereignisse. Neudecker drang über die rechte Seite in den Strafraum ein; Michael Schultz warf sich mit ausgebreiteten Armen in die Flanke des Giesingers, dabei wirkte es, als blocke der Innenverteidiger den Ball mit dem Unterarm. Schiedsrichter Harm Osmers pfiff Strafstoß. Mölders schnappte sich die Kugel, verlud Fejzic, und verwandelte sicher zum 0:1 (89. Min.). Den Gästen schien der »Lucky Punch« geglückt. Doch die Eintracht warf alles nach vorn und kam in der Nachspielzeit noch zu zwei Gelegenheiten. Zunächst parierte Hiller einen Freistoß des eingewechselten Martin Kobylanski. Die anschließende Ecke schlug wieder Kobylanski – der Ball landete bei Behrendt, der sich im Luftkampf durchsetzte und zum umjubelten 1:1-Endstand traf.

Am Samstag, den 4. September, empfangen die Weiß-Blauen um 14 Uhr an der Grünwalder Straße den Sportverein Meppen 1912.

(as)

Artikel vom 28.08.2021
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