Trophäe nach Unterföhring

Höhenretter der Münchner Berufsfeuerwehr gewinnen Leistungsvergleich

Die Übungen waren realitätsnah und anspruchsvoll: Zunächst galt es, einen gestürzten Mountainbiker aus unwegsamem Gelände zu retten. Foto: Feuerwehr München

Die Übungen waren realitätsnah und anspruchsvoll: Zunächst galt es, einen gestürzten Mountainbiker aus unwegsamem Gelände zu retten. Foto: Feuerwehr München

Unterföhring/München · Seit 25 Jahren gibt es die Höhenrettungsgruppe der Berufsfeuerwehr München, die rund um die Uhr einsatzbereit ist. Stationiert sind die Einsatzkräfte auf der Feuerwache 8 im Süden Unterföhrings. Bei Bedarf rücken sie ins gesamte Münchner Stadtgebiet und auch ins Umland aus.

Die Münchner Höhenretter sind, wenn man so will, spitze in ihrem Metier: Zumindest können sich über den ersten Platz beim Leistungsvergleich der Höhenrettungsgruppen der Berufsfeuerwehren 2021 freuen. Dabei traten 21 Mannschaften aus ganz Deutschland gegeneinander an. Pandemiebedingt wurden die Wettkampfübungen per Video aufgezeichnet und dann gewertet. Der von der Berliner Feuerwehr ausgerichtete Leistungsvergleich fand zum 17. Mal statt.

Die zwei zu absolvierenden Übungen waren realitätsnah und anspruchsvoll:
Zunächst galt es, einen gestürzten Mountainbiker aus unwegsamem Gelände zu retten. Dafür wählten die Münchner Höhenretter einen bewaldeten Hang am Fröttmaninger Berg, richteten Seilsicherungen ein und retteten den Patienten schonend mithilfe einer Trage, die in eine Seilbahn eingehängt war. Bei der zweiten Übung mussten die Wettkampfteilnehmer einen verletzten Arbeiter mehrere Meter durch einen senkrechten Schacht nach oben auf eine Plattform retten und dann wieder auf den Erdboden bringen. Auch hier kamen verschiedene Seilsicherungs- und Tragensysteme zum Einsatz. Diese Technik wird unter anderem bei Baustellenunfällen oder bei Rettungseinsätzen in beengten Räumen in großer Höhe angewendet.

Andreas Schanzer, der Leiter der Münchner Höhenrettungsgruppe, nahm die Siegestrophäe Anfang August stellvertretend für sein Team in Berlin entgegen. "Das war natürlich schon außergewöhnlich, so einen Leistungsvergleich per Video auszutragen", meinte er. "Vielen Dank an die Kollegen der Berliner Feuerwehr, die diesen ersten Fernwettkampf wirklich top organisiert haben. Und Glückwunsch natürlich an die Mannschaften aus Essen und Hannover, die die Plätze zwei und drei belegt haben."

Heuer sind die Münchner Höhenretter bislang knapp 100 Mal alarmiert worden. Die Bandbreite der Einsätze reicht von der Sicherung loser Blechteile auf einem Hausdach bei Sturm, über die Befreiung festsitzender Fensterputzer in ihren Gondeln, bis zur Rettung eines Mädchens von einem Baum, der über die Isar ragt.

Dieser Vorfall ereignete sich Ende April am Meillerweg. Die 13-Jährige war auf einen Ast geklettert, bekam dann aber Angst. Eine Passantin alamierte den Notruf. Die Höhenretter intensivierten die Sicherungsmaßnahmen soweit, dass sich die Jugendliche den Rückweg zutraute. Anschließend wurde sie mit einem Seil herabgelassen und blieb unverletzt.

Artikel vom 26.08.2021
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