Für Kinder in Not gespendet

Geldsegen ermöglicht Neubau der Heilpädagogischen Tagesstätte

Ein glücklicher Tag für die kleinen Besucher der Heilpädagogischen Tagesstätte (v. l.) Heimleiterin Sabine Kotrel-Vogel, Prof. Robert Schmucker, Staatsministerin Kerstin Schreyer, Vorstand KJF Martin Ricker und Renate Schmucker. Foto: CLAUS SCHUNK

Ein glücklicher Tag für die kleinen Besucher der Heilpädagogischen Tagesstätte (v. l.) Heimleiterin Sabine Kotrel-Vogel, Prof. Robert Schmucker, Staatsministerin Kerstin Schreyer, Vorstand KJF Martin Ricker und Renate Schmucker. Foto: CLAUS SCHUNK

Putzbrunn · Die Freude bei der Scheckübergabe Mitte August war groß bei Katholische Jugendfürsorge-Vorstand Martin Rickert und Sabine Kotrel-Vogel, Gesamtleiterin des Clemens-Maria-Kinderheims. Martin Rickert dankte Renate und Robert Schmucker sehr für die großzügige Spende: „Wir sind sehr dankbar für diese Spende, die uns gerade in diesen schwierigen Zeiten hilft, unsere Aufgaben im Sinne der uns anvertrauten jungen Menschen zu erfüllen.“

Die Familie Schmucker, Gründer der Findelkind-Sozialstiftung, ist dem Clemens-Maria-Kinderheim seit vielen Jahren sehr verbunden und hat es über ihre Stiftung schon früher durch Spenden unterstützt.

Das Geld wird in ein Bauprojekt fließen, für das das Clemens-Maria-Kinderheim Kerstin Schreyer, Bayerische Staatsministerin für Wohnen, Bau und Verkehr, als Schirmherrin gewinnen konnte. Auch sie kennt die Einrichtung seit vielen Jahren gut und schätzt die Arbeit, die dort gemacht wird. Kerstin Schreyer: „Ich freue mich, dass die Vorbereitungen für den Neubau der Heilpädagogischen Tagesstätte des Clemens-Maria-Kinderheims in Putzbrunn, für den ich die Schirmherrschaft übernommen habe, voranschreiten. Vielen Dank an Renate und Robert Schmucker von der Findelkind-Stiftung, die den Neubau mit einer Spende von 250.000 Euro unterstützt.“

Ungedämmt und technisch unzureichend

Bei dem Bauprojekt handelt es sich um den Neubau der Heilpädagogischen Tagesstätte des Clemens-Maria-Kinderheims in Putzbrunn. Im Moment besteht die Tagesstätte aus drei Gruppen mit jeweils neun Plätzen. Diese Gruppen befinden sich zum Teil in unterschiedlichen Gebäuden. Das Hauptgebäude wurde in den frühen 80er Jahren für zwei Gruppen erstellt und hauptsächlich als Stadtranderholung für Kinder genutzt. Das Haus besitzt nur eine dünne Bodenplatte, ungedämmte Wände, alte Sanitärräume und eine unzureichende technische Ausstattung. Eine Sanierung des Gebäudes wurde als unwirtschaftlich eingeschätzt. Ohne einen Neubau könnte die Tagesstätte nicht weitergeführt werden. Aufgrund eines zunehmenden, langfristigen Bedarfs an Plätzen in Heilpädagogischen Tagesstätten wurde außerdem die Einrichtung einer dritten Gruppe nötig. Geplant ist es, die Gruppen in einem Gebäude zusammenzuführen, um fachliche Synergieeffekte zu nutzen.

Diese drei Gruppen sollen nun eine freundliche und kindgerechte Umgebung erhalten. Neben den Büros für das pädagogische Personal, den hauswirtschaftlichen und sanitären Räumlichkeiten bietet die Tagesstätte einen Besprechungsraum für Eltern- und Entwicklungsgespräche an. Die Räumlichkeiten sind unter gruppenpädagogischen Prämissen ausgestattet und gestaltet, wobei großer Wert auf ein kindgerechtes Ambiente gelegt wird. Im Zuge des Neubaus wird die energetisch und ökologisch ungünstige bisherige Ölheizung durch einen zukunftsorientierten Anschluss an die Fernwärme der Region ersetzt.

Das Haus soll möglichst lange erhalten werden können und der nachfolgenden Generation keine Sondermülllasten hinterlassen. Es wird nachhaltig und konsequent ökologisch, ohne Kunststoffe in Holzmassivbauweise durch einen regionalen Anbieter gebaut.

Clemens-Maria-Kinderheim

Das Clemens-Maria-Kinderheim betreut Kinder und Jugendliche, die Unterstützung auf dem Weg in die Selbstständigkeit benötigen, oder solche, deren Eltern ihrem Erziehungsauftrag nicht nachkommen können. Fachkräfte bieten den jungen Menschen eine familienähnliche Struktur und fördern bei Entwicklungsrückständen und Verhaltensauffälligkeiten durch pädagogische Betreuung und Begleitung.

In Putzbrunn, Aying und München bietet die Einrichtung differenzierte Betreuungsmöglichkeiten in heilpädagogischen, heilpädagogisch-integrativen Familienwohngruppen und in zwei Inobhutnahme-Gruppen für Kinder und Jugendlichen im Alter von drei bis achtzehn Jahren. In enger Zusammenarbeit mit dem trägereigenen, privaten Förderzentrum Clemens-Maria-Hofbauer-Schule zur emotionalen und sozialen Entwicklung, werden sowohl in der Heilpädagogischen Tagesstätte als auch in der Sonderpädagogischen Stütz- und Förderklasse seelisch behinderte Kinder betreut.

Über die Heilpädagogische Tagesstätte

In Abgrenzung zu den oben beschriebenen Angeboten des Kinderheims ist die Tagesstätte eine Möglichkeit der nicht-stationären Hilfe zur Erziehung für seelisch behinderte Kinder im Grundschulalter, bei denen die familiären Beziehungen und Situationen einen Verbleib in den Familien ermöglichen. Dennoch leben die Kinder, die die Tagesstätte besuchen, in belastenden und entwicklungs-einschränkenden Verhältnissen. Diese verlangen nach einer tagesstrukturierenden, heilpädagogischen Form der Betreuung. Diese Form der Hilfe zur Erziehung bietet die Tagesstätte an. Ein Team aus ErzieherInnen, SozialpädagogInnen und PsychologInnen arbeitet zusammen, um die psychische Grundbefindlichkeit und das Sozialverhalten der Kinder zu verbessern.

Im Rahmen einer stabilen und überschaubaren Struktur werden Fehlentwicklungen kompensiert und persönliche Stärken gefördert. Das Ziel der Betreuung in der Heilpädagogischen Tagesstätte ist die Stabilisierung des Kindes im Sozialen und Schulischen und die Reintegration in die Regelschule. www.clemens-maria-kinderheim.de

Artikel vom 25.08.2021
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