Grafing · Jüdisches Leben in Grafing nach der Schoah

Grafing · Auf Grund der historischen Entwicklung Altbayerns gab es im Ebersberger Raum bis ins 20. Jahrhundert herauf kaum jüdisches Leben. Auch in der Zeit des Nationalsozialismus lebten hier nur ganz wenige Juden. In deren tragischen Schicksalen, die sich vornehmlich auf Grafing konzentrierten, spiegelt sich gleichwohl die ganze Bandbreite der antisemitischen Verfolgungs- und Vernichtungspolitik des NS-Regimes.

Das Ende des Zeiten Weltkriegs und die erste Nachkriegszeit führten – wenn auch zumeist nur vorübergehend – neues und durchaus zahlreicheres jüdisches Leben in den Landkreis. Zu dieser Gruppe entwurzelter Holocaust-Überlebender gehörten die Familien Goldmann und Schüller aus Oberschlesien, die 1946 nach Grafing kamen, hier zwei Betriebe, eine Konfitüren- sowie eine Keks- und Waffelfabrik aufbauten, ehe sie wenige Jahre später den Ort wieder verließen, sowie der aus Lodz stammende Leo Steinfeld, der ebenfalls 1946 nach Grafing kam und hier bis 1949 in der Turnhalle ein Tanzlokal und ein Kino betrieb.

Über die wechselvollen Lebenswege der eben Genannten, berichtet am Donnerstag, 29. Juli, der Grafinger Archiv- und Museumsleiter Bernhard Schäfer bei seinem nächsten Archiv-Stammtisch. Die Zusammenkunft, zu der alle Geschichtsinteressierten eingeladen sind, findet in der Gaststätte „Heckerbräu“ statt und beginnt um 19.30 Uhr. Auf Grund der Corona-Vorgaben und der insofern auch begrenzten Teilnehmerzahl ist eine Voranmeldung unter Tel. 08092/703-1131 oder der E-Mail-Adresse bernhard.schaefer@grafing.de unerlässlich.

Artikel vom 24.07.2021
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