Gesuchten Dieb gefasst

Erding · 200 Tage in Haft oder 8.000 Euro Geldstrafe

Trotz noch vergleichsweise niedriger Passagierzahl nehmen Bundespolizisten am Münchner Flughafen beinahe täglich mit Haftbefehl gesuchte Personen fest. Foto: Alexandra Stolze/Bundespolizei

Trotz noch vergleichsweise niedriger Passagierzahl nehmen Bundespolizisten am Münchner Flughafen beinahe täglich mit Haftbefehl gesuchte Personen fest. Foto: Alexandra Stolze/Bundespolizei

Erding · Im Herbst 2018 war er in flagranti erwischt worden, als er einen Erdinger Geschäftsmann über den Tisch ziehen wollte. Anschließend ist der Kameruner offenbar untergetaucht, war zumindest für die deutsche Justiz nicht mehr greifbar. Seither haben die Strafverfolgungsbehörden in Ober- und Niederbayern mit Haftbefehl nach dem Dieb gesucht. Bundespolizisten haben ihn am späten Dienstagabend (20. Juli) im Erdinger Moos aus dem Verkehr gezogen, als der Zentralafrikaner nach Barcelona fliegen wollte.

Nach einer Nacht bei der Bundespolizei sitzt der Festgenommene nun in München-Stadelheim seine Strafe ab. Der Kameruner wollte nach dem Besuch seiner Freundin im Raum München zurück in seine Wahlheimat Spanien fliegen. Am Münchener Flughafen haben Bundespolizisten seine Reise jedoch frühzeitig beendet. Der 41-Jährige hatte nämlich einen offenen Haftbefehl im Gepäck.

Im September 2018 hatte der Gesuchte zusammen mit einem Komplizen wohl versucht, einen Geschäftsmann in Erding mit einem Geldtausch-Trick um 25.000 Euro zu bringen. Die Masche war aber aufgeflogen, das Opfer hatte den Braten gerochen und die örtliche Polizei verständigt. Die bayerischen Gendarmen wiederum hatten die beiden Kriminellen noch am Ort des Geschehens festgenommen und wegen versuchten besonders schweren Falls des Diebstahls angezeigt. Nach kurzem Aufenthalt in polizeilicher Obhut war der heute 41-Jährige aber offensichtlich verschwunden, ohne sich vor Gericht seiner Verantwortung zu stellen. Also hatte ein Richter am Amtsgericht in der oberbayerischen Herzogstadt gegen den Afrikaner im Februar des Folgejahres einen Strafbefehl über 8.000 Euro Geld- oder ersatzweise 200 Tage Haftstrafe erlassen. Dieser erlangte Ende April dieses Jahres Rechtskraft, woraufhin die Staatsanwaltschaft in Landshut mit Haftbefehl deutschlandweit nach dem Untergetauchten suchte. Diese Suche hatte nun ein Ende. Bundespolizisten am Münchner Flughafen haben den Gesuchten am Abend kurz vor seinem Abflug nach Barcelona aus dem Passagierstrom gefischt und verhaftet.

Nachdem der Festgenommene die geforderte Summe nicht aufbringen konnte und auch ein Telefonat mit seiner Freundin nicht zum erhofften Erfolg führte, musste der Kameruner aufgrund der vorgerückten Stunde eine Nacht bei der Bundespolizei verbringen, bevor ihn die Beamten am Morgen für einen 200-tägigen Aufenthalt in die Münchner Justizvollzugsanstalt brachten.

Artikel vom 22.07.2021
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