Auf Freiers Füßen

Landkreis Ebersberg/München · Paarungszeit beim Rehwild beginnt

Dr. Karem Gomaa, 1. Vorsitzender der Kreisgruppe Ebersberg im Landesjagdverband Bayern e. V. rät in bewaldeten Gegenden zu besonderer Vorsicht, da bei den Rehen jetzt Paarungszeit ist. Foto: Privat

Dr. Karem Gomaa, 1. Vorsitzender der Kreisgruppe Ebersberg im Landesjagdverband Bayern e. V. rät in bewaldeten Gegenden zu besonderer Vorsicht, da bei den Rehen jetzt Paarungszeit ist. Foto: Privat

Landkreis Ebersberg/München · Es ist wieder so weit, die Paarungszeit des Rehwildes beginnt in diesen Tagen. Dr. Karem Gomaa, 1. Vorsitzender der Kreisgruppe Ebersberg im Landesjagdverband Bayern e. V. erklärt dazu: „Die Zeit von Mitte Juli bis in den August hinein ist für uns Jäger ein Höhepunkt im Jagdjahr.

Der jetzt brunftige Rehbock ist auf Freiers Füßen und streift ständig umher auf der Suche nach dem heiß ersehnten Objekt seiner Begierde, der paarungswilligen Rehgeiß. Dabei liefern sich rivalisierende Böcke oft sehenswerte Verfolgungsjagden und Kämpfe um die Geiß.“

Liebesreigen und Hexenringe

In den Getreidefeldern und auf Wiesen zeugen die sogenannten Hexenringe von dem arttypischen Brunftgeschehen: Getreide und Gras werden beim wilden Liebesspiel oft kreisförmig niedergetrampelt. Das weibliche Reh, die Geiß, sondert dabei Duftstoffe ab und signalisiert so ihre Paarungsbereitschaft. Heiße, schwüle Witterung wirkt dabei stimulierend. Die Rehgeiß lockt den Bock zusätzlich durch einen Fiepton an. „Der geübte Jäger kann diesen Ton mit Hilfe eines Blattes „nachpfeifen“ und so mit etwas Glück gepaart mit Können den Bock anlocken. Deshalb wird die Rehbrunft in der Jägersprache traditionell auch als „Blattzeit“ bezeichnet“, so Dr. Gomaa.

Im drauffolgenden Jahr kommt dann im Mai der Nachwuchs zur Welt, wobei ein Reh meist zwei Kitze setzt. Da „Liebe bekanntlich blind macht“ – oder besser gesagt, weil die Tiere völlig hormongesteuert sind – jagen Böcke die Geißen oft auch über Straßen. Da kann es schnell zu Wildunfällen kommen. Gomaa appelliert daher an die Vorsicht der Autofahrer: „Fahren Sie auch in Ihrem eigenen Interesse jetzt besonders vorausschauend. Da durch die gegenwärtig dichte Vegetation in Feld und Wald die Sicht eingeschränkt ist, kann es passieren, dass entlang der Getreidefelder, der Maisäcker oder im Wald plötzlich Rehwild Straßen quert, auch am helllichten Tag; seien Sie deshalb stets bremsbereit. Denken Sie auch daran, dass ein Reh zur Paarungszeit selten allein kommt, sondern oft der Bock nachfolgt.“

Artikel vom 21.07.2021
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