Wie viele Zuschauer dürfen zur Heimspiel-Premiere?

Die Münchner Löwen vor dem Ligastart

Schwierige Verteilung in Pandemiezeiten: Zuschauerplätze im Grünwalder Stadion. Foto: Anne Wild

Schwierige Verteilung in Pandemiezeiten: Zuschauerplätze im Grünwalder Stadion. Foto: Anne Wild

München/Giesing · Der TSV 1860 München wird bei einer durch das Internet-Portal »liga3-online.de« initiierten Umfrage unter den Trainern der Dritten Liga am häufigsten genannt, wenn es um die Frage nach den Aufstiegsfavoriten für die am kommenden Wochenende beginnende Saison 2021/2022 geht. Ein Status, den sich Trainer Michael Köllner und seine Mannschaft in den vergangenen eineinhalb Jahren hart erarbeitet haben.

»Wenn man einmal Achter und danach Vierter war, dann kann man nicht sagen, jetzt wollen wir Zehnter werden«, hatte der Oberpfälzer zuletzt treffend erklärt. Seit er das Kommando auf dem Trainingsplatz und an der Seitenlinie führt, haben die Löwen eine Entwicklung genommen, die ihnen nur wenige zugetraut hatten. Ihr Kader, mit dem sie in der vergangenen Spielzeit den Aufstiegsplätzen lang nahe waren, konnte personell zusammengehalten werden und erhielt früh in der Vorbereitung durch drei sportlich überdurchschnittliche Neuzugänge punktuelle Verstärkung.

Mit einem Durchschnittsalter von 24,2 Jahren verfügt der TSV 1860 München über einen vergleichsweise jungen Kader. Eine ähnliche Altersstruktur weisen lediglich die Würzburger Kickers, der 1. FC Magdeburg und der FC Viktoria 1889 Berlin auf. Die Kader der anderen Drittligisten sind, mit Ausnahme der reinen U23-Mannschaften von Borussia Dortmund II und SC Freiburg II, im Schnitt alle älter.

Einen statistischen Spitzenplatz nehmen die Münchner Löwen zum wiederholten Mal bei der Anzahl der sogenannten Local Player – im eigenen Nachwuchs ausgebildete Spieler – ein. Allein elf Akteure aus dem Profikader des TSV 1860 München durchliefen das klubeigene Nachwuchsleistungszentrum in Giesing. Selbst die Reserve der Dortmunder Borussia kann da nicht mithalten. Keinen einzigen Spieler aus dem eigenen Nachwuchs weisen laut einer Statistik des Fachportals Transfermarkt der Lokalrivale Türkgücü München und der SV Waldhof Mannheim auf.

Den nominell wertvollsten Kader der Dritten Liga stellt Borussia Dortmund II, gefolgt vom 1. FC Kaiserslautern und Türkgücü München. Der TSV 1860 München folgt auf Platz vier. Die Generalprobe der Giesinger beim Zweitligisten 1. FC Nürnberg ging zwar mit 3:2 (1:1) verloren, doch zeigten sich die Weiß-Blauen phasenweise spielerisch mehr als ebenbürtig. Die Führung durch Merveille Biankadi (11. Min.) egalisierte Eric Shuranov vor dem Halbzeitpfiff (39. Min.). Dennis Borowski (67.) und Felix Lohkemper (82.) drehten die Partie zu Gunsten der Clubberer, ehe Keanu Staude in der 87. Minute das Endergebnis herstellte.

Gegen Nürnberg wusste vor allem Merveille Biankadi zu gefallen. »Er spielt in der neuen Rolle sehr gut. Und vorne sind wir mit dem Sturm-Duo Bär und Mölders brandgefährlich«, findet Köllner, der seine Mannschaft vor der Punktspielpremiere am Samstag gegen den FC Würzburger Kickers gut aufgestellt wähnt. Die Gäste aus Unterfranken sind dagegen sportlich schwer einzuschätzen. Den letztjährigen Zweitligisten verließen nach dem Abstieg neunzehn Spieler. Elf Neue wurden geholt, aus denen der ebenfalls frisch an den Dallenberg gekommene Trainer Torsten Ziegner – zuvor Hallescher FC – eine schlagkräftige Mannschaft formen soll.

Beendet wurde in Würzburg das Kapitel Felix Magath. Der erst im Januar 2020 als »Global Sports Director« verpflichtete 67-jährige prominente Ex-Trainer sollte die Aktivitäten des Würzburger Großsponsors Flyeralarm im Profifußball koordinieren, der neben den Kickers den niederösterreichischen Bundesligisten FC Admira Wacker Mödling alimentiert. Der Investor und Hauptgeldgeber mochte die Zusammenarbeit Medienberichten zufolge nicht mehr fortsetzen. Unter Magath hatten sich die Würzburger vergangene Saison nach nur zwei Partien von ihrem Aufstiegstrainer Michael Schiele, nach fünf weiteren Spielen von dessen Nachfolger Marco Antwerpen und achtzehn Begegnungen später wiederum von Antwerpens Nachfolger Bernhard Trares vorzeitig getrennt.

Wie viele Zuschauer dem Saisonstart zwischen dem TSV 1860 München und den Würzburger Kickers auf den Rängen im Grünwalder Stadion beiwohnen dürfen, steht noch immer nicht final fest. Die Infektionsschutzverordnung der Bayerischen Staatsregierung schreibt bei einem 7-Tage-Inzidenzwert von höchstens 35 eine Maximalbelegung von 35 Prozent der Gesamtkapazität eines Stadions vor. Stehplätze sind dabei generell nicht zugelassen. Das Stadion an der Grünwalder Straße verfügt in Summe über knapp 6.000 Sitzplätze. Für alle Anhänger, die keinen Platz auf Giesings Höhen ergattern können, übertragt der Bayerische Rundfunk die Partie am Samstag frei empfangbar ab 14 Uhr live im Fernsehen.

(as)

Artikel vom 19.07.2021
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...